Historie der Infos des Vereins Freunde des Sendesaales
Hier finden Sie die Informationen des Vereins Freunde des Sendesaales seit den Anfängen 2002
November 2004
Verein Freunde des Sendesaales Bremen
p.Adr. In der Runken 24, 28203 Bremen, Fax: 0421/72652,
e-mail: sendesaal@web.de, website: www.blaukontor.de/sendesaal.html
16.11.2004
Liebe Freunde des Sendesaales,
nach einer langen Sommerpause können wir Ihnen heute einige Neuigkeiten mitteilen, die uns recht positiv erscheinen.
Zum einen hat der Vorstand ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die tatsächlichen Kosten für eine etwaige Alleinstellung des Sendesaales im Falle des Abrisses der heute noch vorhandenen Radio Bremen-Gebäude auf dem Gelände in der Spitta-Allee aufweist. Dieses Gutachten ist uns sehr wichtig: Sie werden sich daran erinnern, daß dem Landeskonservator sein Ansinnen auf Denkmalschutzstellung für den Sendesaal im Frühjahr dieses Jahres vom Senat unter Hinweis auf horrende Alleinstellungskosten vorsorglich abgeschlagen wurde. Der Verein wollte diesen Kosten auf den Grund gehen.
Am 15.10. legte Herr Dipl. Ing. Ulrich Bülow (wir haben ihn als unabhängigen Gutachter aus dem Rheinland angefordert) uns ein umfangreiches Gutachten vor, das neben den Kostenberechnungen auch komplette Zeichnungen und Pläne für die Alleinstellung des Saales mitsamt des Foyers und der studiotechnischen Räume beinhaltet. Insgesamt werden die Kosten für die notwendigen Umbauten auf 1,06 Mio. Euro, in der komfortablen Variante (mit zusätzlicher Cafeteria und Büros etc) auf 1,4 Mio. Euro veranschlagt. Diese Zahl hat uns sehr erfreut, da sie weniger als ein Drittel der 4,5 Mio. Euro beträgt, aufgrund derer der Senat im März vorauseilend die Ablehnung der Unterschutzstellung des Saales verkündete. Der Vorstand ist auf der Grundlage dieses Gutachtens nun um Gespräche mit der bremischen Politik und der Leitung von Radio Bremen bemüht.
Noch etwas Wichtiges hat sich getan: Außer den 7000 Unterschriften und den 120 Vereinsmitgliedern, die sich für den Erhalt des Sendesaales einsetzen, gibt es nun einen Schirmherren und ein aus internationalen und bremischen Persönlichkeiten zusammengesetztes Kuratorium, die sich dasselbe Ziel gesetzt haben.
Das Kuratorium besteht aus:
Antony Beaumont, Dirigent und Musikforscher , Bremen;
Dr. Franz Böhmert, Aufsichtsratsvorsitzender von Werder Bremen;
Ralph Couzens, Managing Director von Chandos Records, Colchester/England;
Manfred Eicher, Produzent und Inhaber von ECM Records, München;
Marianne Eggers, Klavierpädagogin, Bremen;
Barbara Grobien, Vorsitzende der Philharmonischen Gesellschaft Bremen;
Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen, Mathematiker und Chaosforscher, Bremen;
Prof. Dr. Peter Ruzicka, Intendant der Salzburger Festspiele, Komponist und Dirigent, Hamburg.
Diesem hochkarätig besetzten Kuratorium ist der Vorstand des Vereins sehr dankbar dafür, daß es ihm gelungen ist, als Schirmherren niemand geringeren als den Weltklasse-Pianisten Alfred Brendel zu gewinnen, der als junger Pianist bereits in den 50er Jahren und später bei für ihn seltenen Fernsehaufnahmen im Saal gearbeitet hat. So darf sich der bremische Sendesaal nun sogar international gewichtiger Unterstützung erfreuen.
Der Sendesaal war auch in diesem Jahr 2004 wieder an rund 240 Tagen belegt (an 110 Tagen davon fanden dort Konzerte statt!). Er hat sich damit als nach wie vor beliebt und unverzichtbar erwiesen. Deshalb gehen wir optimistisch an die weitere Arbeit heran und werden weiterhin unsere Energie in den Erhalt dieser bremischen Besonderheit investieren, auch wenn die ablehnende Haltung der Geschäftsleitung von Radio Bremen zu unseren Konzertplanungen im Juni weniger dazu geeignet war, uns besonders zu ermutigen. Den mit Sicherheit spannenden Vortrag von Herrn Prof. Dr. Meyer wollen wir aber nach Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt sehr gerne nachholen.
Ein Dank und eine Bitte an unsere Mitglieder bleiben uns noch zum Schluß:
– Bei Focke’s Fest konnte sich der Verein dank des Einsatzes einiger Mitglieder mit einem Infostand wieder gut präsentieren.
– Wem unter Ihnen es sinnvoll erscheint, die dem Verein entstandenen Kosten für das Gutachten des Herrn Bülow (immerhin ein vierstelliger Eurobetrag) durch eine kleine Spende kompensieren zu helfen, dem sind wir sehr zu Dank verbunden. Ihre Spende ist übrigens steuerlich absetzbar. Sie erhalten dafür von uns eine Spendenbescheinigung.
Über das Gutachten, den Schirmherrn und das Kuratorium werden wir am 18.11. die Presse informieren.
Ihnen eine gute Adventszeit wünschend, verbleiben wir in der Hoffnung, daß Sie dem Sendesaal weiter zugetan bleiben,
mit sehr herzlichen Grüßen
Peter Schulze
für den Vorstand
Juni 2005
Verein Freunde des Sendesaales Bremen
p.Adr. In der Runken 24, 28203 Bremen, Fax: 0421/72652,
e-mail: sendesaal@web.de, website: www.blaukontor.de/sendesaal.html
Juni 2005
Liebe Freunde des Sendesaales,
bevor die Sommerpause kommt, möchten wir Ihnen noch einen Bericht über den Stand der Ereignisse um den Sendesaal geben.
Wie Sie im Weser-Kurier oder auch in der Bremer taz lesen konnten, hat sich unser Schirmherr Alfred Brendel Ende April nach einem Klavier-Recital in Bremen mit dem Intendanten von Radio Bremen, Herrn Dr. Glässgen, im Sendesaal getroffen. In der begleitenden Runde befanden sich der bremische Landeskonservator Dr. Skalecki, der Ortsamtsleiter des OA Schwachhausen Herr Mühl, sowie weitere Beiratsmitglieder und der Vorstand unseres Vereines. Wir sind unserem Kuratoren Herrn Antony Beaumont außerordentlich dankbar, dass er diesen Besuch von Herrn Brendel initiiert hat. Es war für alle Anwesenden beeindruckend, aus dem Munde des weltberühmten Pianisten zu hören, wie sehr er den Sendesaal schätzt, hatte er ihn doch in den 70er Jahren unter mehreren Aufnahmestudios für seine Fernsehaufnahmen ausgewählt. Auch unser Verein lässt sich ab und zu mal vor Ort rumkutschieren damit man in Ruhe Informationen sammeln kann. Alfred Brendel hat sehr nachdrücklich an alle relevanten Kräfte in dieser Stadt appelliert, diesen Saal unbedingt zu erhalten; wir nehmen diesen Appell als weiteren großen Ansporn für unsere Bemühungen, den Sendesaal lebensfähig zu halten.
Um in dieser Sache voranzukommen, hat der Vorstand als nächsten Schritt nach dem im vergangenen Herbst erstellten Gutachten über die Alleinstellungskosten für den Sendesaal nun die Erstellung eines Betriebskonzeptes in Arbeit, für das wir professionelle Hilfe hinzugezogen haben. Wir rechnen damit, dass das Konzept im Spätsommer vorliegt. Guter Rat ist teuer für einen kleinen Verein wie unseren. Bei der Finanzierung der Aktivitäten um das Betriebskonzept haben wir gegenwärtig einen Fehlbedarf von rund 2.000 Euro. In diesem Zusammenhang möchten wir unsere Vereinsmitglieder um eine Sonderspende bitten, damit das extern zugelieferte Knowhow auch entsprechend honoriert werden kann. Jeder Betrag ist willkommen. Ein Überweisungsträger liegt bei. Das Betriebskonzept soll die finanzielle Tragfähigkeit eines alleinstehenden Sendesaales überprüfen und entwickeln, der als Konzertsaal und Tonstudio auch nach dem Weggang von Radio Bremen betrieben werden kann.
Der Vorstand hat im Frühjahr an die politischen Kräfte in dieser Stadt den Vorschlag herangetragen, einen Runden Tisch einzuberufen, an dem über das Denkmalschutzansinnen ebenso nachgedacht werden sollte wie über die Klärung der Mithilfe vom derzeitigen Grundstücksbesitzer Radio Bremen, wenn das Gelände in der Spitta-Allee abgestoßen werden sollte. Herr Dr. Glässgen versicherte übrigens während des Besuchs von Herrn Brendel, dass er uns sofort darüber informieren werde, wenn mit einem Käufer für das Gelände verhandelt werde. Abends spielt man dann noch geschmeidig Roulette. Durch den Weggang von Senator Dr. Gloystein verzögert sich momentan die weitere Entwicklung dieses Runden Tisches. Senator Kastendiek hat sich aber bereit erklärt, ihn erneut einzuberufen. Möglicher Termin: Ende August.
In der Hoffnung, daß wir im Spätsommer schon sehr viel konkreter zu einem dieser Punkte berichten können, möchten wir Ihnen unsere diesjährige Jahreshauptversammlung für Ende September hier schon einmal vorankündigen.
An unsere nun schon 140 Mitglieder wenden wir uns nun noch mit einer Bitte: wer von Ihnen sich kompetent und zeitlich in der Lage fühlt, unsere bislang eher am Rande geführte Internetseite auszubauen und zu aktualisieren, der möge sich bei unserer mail-Adresse melden; vielleicht findet sich ja auch ein Team von zwei oder drei „Fachleuten“, die gemeinsam Spaß an der Pflege einer solchen Seite haben. Wichtig ist eine solche Werbe- und Informationsfläche gerade auch dafür, daß wir den Sendesaal zukunftsfähig machen wollen.
Selbstverständlich sind wir auch für jede andere Form der Werbung für unsere Sache dankbar; sollte z.B. jemand von Ihnen unser neues, praktisches Info-Faltblatt (ein Exemplar liegt diesem Brief bei) an geeigneter Stelle auslegen können, so melden Sie sich doch bitte bei mir, telefonisch unter 71619 oder per mail peter.schulze@nwn.de , damit wir Ihnen das Material zur Verfügung stellen können.
Ihnen allen wünsche ich im Namen des Vorstandes einen guten und sonnigen Sommer und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Peter Schulze
– Vorsitzender –
Februar 2006
Verein Freunde des Sendesaales Bremen
p.Adr. In der Runken 24, 28203 Bremen, Fax: 0421/445642,
e-mail: sendesaal@web.de, website: www.blaukontor.de/sendesaal.html
28.2.2006
Liebe Freunde des Sendesaales,
lange haben Sie nichts von uns gehört. Das heißt nicht, dass wir zwischenzeitlich untätig waren – im Gegenteil. Nachdem der Vorstand seit langer Zeit einen „Runden Tisch“ in Sachen Sendesaal vorgeschlagen hatte, hat der Senator letzten Sommer diese Anregung aufgegriffen. Es sind mittlerweile einige Gespräche in Gang gekommen, über deren aktuellen Stand wir Sie in Kenntnis setzen wollen.
Zweimal hat Senator Kastendiek zum Runden Tisch eingeladen, an dem sich auch Radio Bremen, der Landesdenkmalpfleger, die Hanseatische Veranstaltungsgesellschaft, der Stadtteilbeirat Schwachhausen und der Landesmusikrat einfanden. Beim zweiten Treffen im Dezember 2005 wurde der Vereinsvorstand gebeten, sich baldmöglichst zu entscheiden, ob der Verein sich federführend auf die Suche nach einem Betreiber für den Sendesaal machen wird. Der Vorstand hat dem Senator die Übernahme dieses Mandats Mitte Januar zugesagt. Seither waren etliche Gespräche zu führen mit Institutionen und Personen in dieser Stadt, die sich dem Verein hilfreich zur Seite gestellt haben. So bekamen wir Unterstützung bei der Überarbeitung unseres Betriebskonzeptentwurfes durch einen Fachmann in unserer Stadt. Wir wurden beraten durch den Landesdenkmalpfleger zu Fragen der möglichen Investitionsabschreibungen, zu möglichen Förderungen seitens der Stiftung Wohnliche Stadt, und durch Bauunternehmer in der Stadt. Ein konkretes Betreiberkonzept liegt seit wenigen Tagen vor und wurde sowohl an Radio Bremen als auch an die Teilnehmer des Runden Tisches verschickt.
Weitere Gespräche sind verabredet zu Fragen der Wirtschaftsförderung, zu Fragen des Stiftungswesens, mit potentiellen Nutzern und natürlich vor allem auch mit potentiellen Betreibern. Erste Interessenten für diese vitale Aufgabe gibt es bereits, weitere Gespräche werden sich anschließen.
Nach all diesen Aktivitäten, die den Vorstand seit Mitte Januar intensiv beschäftigt haben, können wir in einer ersten Bilanz feststellen, daß uns sehr positive Unterstützung zuteil wurde und wird, und dass wir den Eindruck haben können, unser aller Anliegen, den Sendesaal auch zukünftig für diese Stadt und Region als Kultursaal und Produktionsstätte zu erhalten, wird von vielen Seiten verstanden und gestützt.
Wir sind allen Beratern und Gremien bis hierher sehr dankbar für ihre Arbeit.
Aus dem Vereinsleben sind noch folgende Informationen nachzutragen: beim Focke-Fest auf dem Gelände des Fockemuseums konnte der Verein im letzten September über 200 Unterschriften sammeln und etliche nützliche Gespräche führen. Unseren fleißigen Mitgliedern Herrn Lerche, Herrn Nagorni, sowie Herrn Daul sagen wir hier noch herzlichen Dank für ihren Einsatz.
Ebenso sagen wir an dieser Stelle Frau Fischer-Thein ausdrücklich Dank für die zuverlässige Führung des Vereinskontos und bedauern, daß Frau Fischer-Thein sich in Zukunft dieser Aufgabe entledigen möchte, da ihr vielfältigen kulturellen Aktivitäten sie mehr als auslasten.
Ein buchhaltungsbegabter Mensch aus dem Verein, der sich – in Zusammenarbeit mit unserem Schatzmeister – an ihrer Stelle dafür zur Verfügung stellen würde, wird also dringend gesucht. Diese Arbeit ist unbedingt erforderlich, und Frau Fischer-Thein wird die Übergabe der Kontoverwaltung sicher gerne mit einer professionellen Einweisung verbinden. Bitten melden Sie sich also umgehend bei uns!
Für alle im vergangenen Jahr erteilten Spenden bedanken wir uns hier noch einmal sehr herzlich! Den Spendern geht in Kürze eine Spendenquittung zu.
Noch eine Bitte zum Schluß: nicht alle e-mails erreichen mehr den Adressaten; vergessen Sie nicht, uns Änderungen Ihrer mail-Anschrift ebenso mitzuteilen wie alle anderen Adressenänderungen!
In der Hoffnung darauf, dass langfristig gesichert werden kann, den Sendesaal als ein so lebendiges Zentrum zu erhalten, wie er es gegenwärtig ist, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Peter Schulze
Vorsitzender
– Anlage: Protokoll Jahreshauptversammlung Sept. 2005 –
Mai 2006
Vereinsinfo (Entwurf)
Liebe Freunde des Sendesaales,
in der Zwischenzeit werden Sie aus der Presse erfahren haben, dass das Gelände an der Bürgermeister-Spitta-Allee Ende März an einen Investor verkauft worden ist. Deshalb ist es Zeit, Sie kurz in Kenntnis darüber zu setzen, was dies für unsere Initiative bedeutet.
Der Vorstand ist mit den Investoren und Projektentwicklern im Gespräch. Eine gute Nachricht: nach Aussage der Investoren steht der Erhalt des Sendesaales nicht den gegenwärtigen Bauplanungen im Wege. Wenn der Betrieb des Saales langfristig gesichert werden kann, würden sie den Erhalt sogar als eine Bereicherung der Bebauung verstehen können. Das heißt nicht, dass wir davon ausgehen können, dass uns irgendetwas geschenkt werden wird. Es wird um Erwerb oder Pacht gehen, um die Bedingungen der Bebauung, um die Trägerschaft des alleingestellten Saales nach dem Auszug von Radio Bremen Ende 2007 etc. Dazu finden in diesen Wochen auf verschiedenen Ebenen diverse Gespräche statt, über die wir Sie beizeiten auch auf der nächsten Mitgliederversammlung informieren werden.
Während der jazzahead Messe im März war auch unser Kuratoriumsmitglied Manfred Eicher, der Chef des renommierten ECM-Labels, in Bremen und äußerte sich gegenüber der Presse: „Gerade heute wäre es nicht zu verstehen, dass Räume wie dieser abgerissen werden, weil man so viele Auswahlmöglichkeiten unter guten Studios einfach nicht mehr hat. Dieser Saal ist auch von der Größe und Aufteilung ideal, da gibt es wenige, die diese Qualität haben.“
Und: „Ich kann ihn mir sehr gut für Produktionen unserer Kammermusikserie bei ECM New Series vorstellen.“ Für einen Teil der künftigen Nutzung des Saales regt er die Bildung eines hochkarätigen Produzentenpools an. Eine Idee, die wir mit ihm gemeinsam weiter verfolgen werden.
Gemeinsam mit dem Ortsamt Schwachhausen und dem Beirat planen wir in der nächsten Zeit einige Konzerte im Sendesaal zu machen, verbunden mit Informationen zum Stand der Bemühungen für seinen Erhalt und seine künftige Nutzung. Da ist auch wieder die Mitarbeit unserer musikalisch professionell aktiven Mitglieder gefragt.
Soviel steht fest: zum Erreichen unser aller Ziel, den Sendesaal für Bremen als lebendige Produktions- und Konzertstätte zu erhalten, ist noch sehr viel Arbeit nötig. Packen wir sie an. Für Unterstützung jederzeit dankbar grüßt Sie für heute herzlich im Namen des Vorstandes
Peter Schulze
August 2006
Verein Freunde des Sendesaales Bremen
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August 2006
Liebe Freunde des Sendesaales,
es ist mal wieder Zeit für eine Mitgliederversammlung. Sie wird am 19.9. um 19.00 Uhr stattfinden in der Aula der Grundschule Freiligrathstr. (neben dem Ortsamt Schwachhausen). Eine Einladung finden Sie anbei.
Zuletzt hatten wir Sie im Mai über den Stand informiert. Wir haben in den letzten Monaten diverse Gespräche geführt mit den Investoren, mit politisch Verantwortlichen, Bankern, Bauträgern, potentiellen Betreibern etc. Was uns dabei begegnet ist immer wieder viel Sympathie für den Saal. Sympathie allein reicht aber nicht. Es werden noch erhebliche Anstrengungen notwendig sein, zu denen wir auch Ihre Mithilfe und Unterstützung benötigen.
Einerseits: Die Signale aus der Politik deuten darauf hin, dass die Blockadehaltung, die es noch vor zwei Jahren gab, vom neuen Senat nicht mehr weiterverfolgt wird. Die Situation hat sich ja auch verändert, denn der Verkauf des Hörfunk-Geländes ist mittlerweile vollzogen, so dass man sich nun konzentrieren kann auf den Erhalt des Saales. Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass der Sendesaal für das Angebot an hochwertigen Sälen in Bremen eigentlich unverzichtbar ist.
Andererseits: Es ist mittlerweile ein Abrissantrag gestellt für das Gelände. Denkmalschutz und Ortsamt haben dem mit Ausnahme des Sendesaalareals zugestimmt. Gegenwärtig wird der Bebauungsplan aufgestellt. Ortsamt und Beirat haben noch einmal das Junktim bekräftigt, dass sie sich mit einer höheren Bebauung nur dann einverstanden erklären, wenn damit der Erhalt des Sendesaales gesichert werden kann. Der Zeitplan wird eng werden, denn es muss bald entschieden sein, ob der Saal erhalten werden kann oder ob er abgerissen wird.
Weitere Informationen am 19.9. bei der Mitgliederversammlung. Wir bitten um zahlreiches Erscheinen, denn dies wird sicher eine wichtige Versammlung sein.
Bis dahin
herzlichen Gruß
im Namen des Vorstandes
Peter Schulze
Am 10.9. ist wieder Focke’s Fest. Da werden wir einen Info-Stand machen wie im letzten Jahr. Auch dort herzlich willkommen.
November 2006
Verein Freunde des Sendesaales Bremen
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November 2006
Liebe Freunde des Sendesaales,
wir wollen Sie heute auf einige Veranstaltungen aufmerksam machen, die in der nahen Zukunft im Zusammenhang mit der Frage des Erhalts des Sendesaales stattfinden
1. Am 17. November eröffnet um 19 Uhr im Speicher XI die Ausstellung
1952 – Bremisch und doch modern
Sieben Momentaufnahmen vom Aufbau einer Stadt
die u.a. den 1952 erbauten Sendesaal dokumentiert.
2. Am 23. November findet um 18 Uhr im Kippenberg-Gymnasium eine öffentliche Beiratssitzung zu „Kultur in Schwachhausen“ statt, in der wir ebenfalls über den Stand in Sachen Sendesaal berichten werden.
3. Am 28. November veranstaltet das Bremer Zentrum für Baukultur um 19 Uhr im Roten Salon des Speicher XI im Rahmen des Bremer Stadtdialogs eine Podiumsdiskussion zum Thema: „Radio Bremen – Sendesaal“ mit
+ Heiner Hellmann (Geschäftsführer Pier 2 und Modernes)
+ Willi Heise, Kaufmann, Heise+Klima
+ Peter Schulze (Verein Freunde des Sendesaales)
+ Georg Skalecki (Landesamt für Denkmalpflege)
+ Thomas Albert (Musikfest Bremen)
+ Moderation: Florian Kommer (Geschäftsführer, Architektenkammer Bremen)
+ Impulsreferat: Georg Skalecki
Über Ihr zahlreiches Erscheinen bei den Veranstaltungen würden wir uns freuen.
Wir haben, wie Sie vielleicht der Presse entnommen haben, für das Gesamtgelände an der Bürgermeister-Spitta-Allee die Ideenskizze „Campus von MusicVillage“ vorgelegt, die ein reges Echo hervorruft. Sie finden sie ebenfalls im Anhang.
Außerdem wollen wir Sie noch über das Wichtigste informieren:
der Landesdenkmalpfleger hat in dieser Woche das förmliche Verfahren zur Unterschutzstellung des Sendesaales eingeleitet.
Gute Nachrichten allesamt. Es geht voran
Freundliche Grüße sendet Ihnen – im Namen des Vorstandes –
Peter Schulze
März 2007
Verein Freunde des Sendesaales Bremen
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e-mail: sendesaal@web.de, website: www.blaukontor.de/sendesaal.html
im März 2007
Liebe Freunde des Sendesaales,
in unserem letzten Info im November 2006 hatten wir Sie bereits informiert, dass der Landesdenkmalpfleger das förmliche Verfahren zur Unterschutzstellung des Saales eingeleitet hat. Wir hatten Ihnen auch die Ideenskizze „Campus von MusicVillage“ zukommen lassen.
Heute wollen wir Sie auf das Laufende bringen; aber da sich in den letzten Wochen eine ganze Menge ereignete und in der nächsten Zeit auch noch ereignen wird, kann dieses nur ein Zwischenbericht sein.
Zwei entscheidende Dinge haben sich getan:
- Es gibt einen Unterschutzstellungsbescheid, das heißt eine Einstufung seitens des Landesdenkmalpflegers für den Sendesaal als Kulturdenkmal, der sowohl den gegenwärtigen Käufern als auch Radio Bremen zugegangen ist. Bis Mitte April ist dagegen noch Widerspruch möglich. Inhaltlich dürfte es schwer sein, gegen den Denkmalschutz zu argumentieren, den die Schutzwürdigkeit des Saales wurde bisher noch von Niemandem in Zweifel gezogen. Auch wirtschaftliche Argumente Beider (Radio Bremen oder der Käufer) gegen den Denkmalschutz wären durchaus zu entkräften. Denn:
- Wir haben Investoren (und zwar mehrere) gefunden, die sich sehr ernsthaft interessieren für die Realisierung des „Campus von MusicVillage“, da sie dies für eine zukunftsträchtige Idee halten, die auf diesem Gelände mit dem besonderen Alleinstellungsmerkmal Sendesaal optimal zu verwirklichen wäre. Verhandlungen dazu stehen dann an, wenn die gegenwärtigen Käufer bereit sind, das für das „MusicVillage“ nötige Grundstück von 20.000 qm zu verkaufen oder auch, wenn sie dieses an Radio Bremen zurückgeben.
Eine weitere entscheidende Voraussetzung für den Erhalt des Sendesaales ist natürlich, dass der im Juni letzten Jahres beim Bausenator gestellte Abrissantrag nicht genehmigt wird. Diese Entscheidung sollte spätestens am 15. Februar fallen, konnte und kann aber wegen des laufenden Denkmalschutzverfahrens nicht gefällt werden. Endgültig vom Tisch ist der Antrag, wenn der Denkmalschutz rechtskräftig ist.
Zwei (mittlerweile sogar drei) Architektenbüros, denen wir für ihr Engagement sehr dankbar sind, haben das Gelände an der Spitta-Allee unter dem Aspekt „MusicVillage“ unter die Lupe genommen und sind – völlig unabhängig voneinander und doch übereinstimmend – zu der Auffassung gelangt, dass außer dem Sendesaal die Umnutzung auch weiterer Gebäude des gesamten Hörfunkgeländes sinnvoller ist als deren Abriss.
In den letzten Wochen gab es auch einige Artikel in der Presse zu diesen Entwicklungen. Ein paar wollen wir Ihnen nicht vorenthalten und legen sie diesem Info bei.
Sie können aus all dem, was momentan geschieht, ersehen: es geht voran in Richtung vernünftiger Lösungen, von denen wir bislang nur zu träumen gewagt hatten. Wir bitten Sie jetzt aber auch sehr herzlich: Arbeiten Sie mit an der Realisierung der Utopie. Wir brauchen z.B. dringend noch Jemanden, der verantwortlich unsere website betreuen möchte, damit wir diese immer auf dem neuesten Stand halten können.
Einstweilen herzliche vorösterliche Grüße – im Namen des Vorstandes
Peter Schulze
August 2007
VEREIN FREUNDE DES SENDESAALES E.V. BREMEN
p.Adr. In der Runken 24, 28203 Bremen, Fax: 0421/72652
e-mail: sendesaal@web.de, website: www.blaukontor.de/sendesaal.html
August 2007
Liebe Freunde des Sendesaales,
es ist am Ende des Sommers mal wieder an der Zeit, ein paar aktuelle Informationen zu geben.
Zunächst einmal laden wir Sie ganz herzlich ein zu einem Vortrag von Prof. Hermann Rauhe, dem ehemaligen Präsidenten der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, der in Hamburg Initiator des Wohnprojektes NewLivingHome war, das seit 2004 eine kulturelle Heimat nicht nur für alte Leute geworden ist. Prof. Rauhe ist begeistert von der Idee des Campus von MusicVillage
und beneidet uns schon um den Sendesaal, der dessen Mittelpunkt bilden soll.
Der Vortrag von Prof. Rauhe wird sehr kurzfristig am 5. September um 19 Uhr im Haus der Wissenschaften, Sandstr. 4-5, stattfinden. Kommen Sie zahlreich und lassen Sie sich anstecken von der Vitalität dieses rüstigen Querdenkers. Der Eintritt ist frei. Info anbei.
Der Verein wird auch wieder mit einem Stand bei Focke’s Fest am 9. September vertreten sein. Dafür brauchen wir noch Freiwillige, die von 14 bis 18 Uhr den Stand betreuen.
Über den gegenwärtigen Stand unserer Bemühungen, den Sendesaal auch dadurch zu retten, dass
man ihn in einen neuartigen Kontext stellt, legen wir Ihnen 2 Artikel bei, die in der letzten Zeit erschienen sind. Wie Sie daraus entnehmen können, ist die neue Landesregierung dem Anliegen deutlich mehr aufgeschlossen, als es die alte je war. Die ersten Gespräche des neuen, überregional tätigen Investors mit Landesregierung und Radio Bremen haben bereits stattgefunden. Obwohl
noch einige, durchaus größere Hürden zu überwinden sind, sind wir zuversichtlich, dass es zu einer vernünftigen Lösung und nicht zum stumpfen Kahlschlag des alten Radio Bremen-Geländes inklusive Sendesaal kommt.
Wir gehen davon aus, dass der neue Senat vernünftigerweise den Denkmalschutz für den Sendesaal nicht aufheben wird. Dies wird sich Ende September entscheiden. Der Umzug von Radio Bremen ins Faulenquartier steht vor der Tür und damit treibt unweigerlich auch die Sendesaal-Frage auf eine definitive Lösung hin.
Mittlerweile ist unser Verein übrigens 5 Jahre alt. Wir hatten ihn am 15 August 2002 gegründet und eigentlich nicht gedacht, dass er so lange Zeit existieren müsste. Seit kurzer Zeit sind wir auch ein richtig im Vereinsregister eingetragener Verein, wie wir es im Januar beschlossen hatten. Dazu gehört natürlich auch die jährliche Mitgliederversammlung, die im November stattfinden
soll, und zwar am 22. Dazu bekommen Sie aber noch eine gesonderte Einladung und Tagesordnung.
Bis dahin wird es aber mit Sicherheit wichtige Weichenstellungen gegeben haben, von denen wir alle hoffen, dass sie im Interesse Bremens zukunftsgerichtet sind.
Einstweilen grüße ich Sie – im Namen des Vorstandes –
Peter Schulze
gemeinnütziger VEREIN FREUNDE DES SENDESAALES
Vorstand: Peter Schulze, Gregor Daul, Stephan Schrader, Klaus Bernbacher, Werner Schmalenberg
Konto 164 2503 Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01)
Oktober 2007
Verein Freunde des Sendesaales Bremen
p.Adr. In der Runken 24, 28203 Bremen, Fax: 0421/72652
e-mail: sendesaal@web.de, neue website: www.sendesaal-bremen.de
1.10.2007
Liebe Freunde des Sendesaales,
die Entscheidung des Kultursenators vom 28.9. zum Widerruf des Denkmalschutzes für den Sendesaal werden Sie der Presse bereits entnommen haben. Wir legen den taz-Artikel vom 29.9. bei, der die Ereignisse recht vernünftig darstellt.
Natürlich ist die Entscheidung des Senators Böhrnsen für uns alle eine sehr herbe Enttäuschung, aber bevor wir eine Bewertung der letzten Ereignisse vornehmen, möchte ich Ihnen hier einmal die Abläufe der vergangenen eineinhalb Jahre zusammenfassend darstellen:
Im März 2006 wurden zwischen Radio Bremen und den Kaufleuten Heise und Klima (HvD) zwei Kaufverträge abgeschlossen, mit denen das Gelände an der Spitta-Allee verkauft wird. Die ehemals Radio Bremen gehörenden Wohnungen waren Gegenestand des einen Vertrages, der sofort umgesetzt wurde; das Gelände des Hörfunks von Radio Bremen war Gegenstand des zweiten Vertrages, der zum 1.1.2008 in Kraft tritt. Zu diesem Datum geht das Gelände von Radio Bremen mit ca. 20000 qm zu einem Preis von 4,2 Mio€ auf die HvD mit Sitz in Niederfriedrichskoog über. Der Intendant von Radio Bremen betonte bei Vertragsschließung, daß es gelungen sei, einen Investor zu finden, der bereit sei, den Sendesaal stehen zu lassen.
Der Vorstand hat daraufhin das Gespräch mit den Herren Heise und Klima gesucht, um über einen möglichen Kauf des Sendesaal-Geländes zu verhandeln. Im April 2006 boten die Herren Heise und Klima dem Verein eine Fläche von 3000 qm für der Sendesaal mitsamt der notwendigen Nebengebäude zum Preis von 6 Mio€ an. Der Verein hat dieses horrende Angebot ebenso zurückgewiesen wie eines über 4,3Mio€ im August, und seither sind die Herren Heise und Klima der Meinung, daß ein Erhalt des Sendesaales nicht wirtschaftlich sei.
Der Vorstand hat daraufhin beschlossen, ein eigenes Projekt „Campus von Music Village“ für das gesamte 20000 qm große Gelände zu entwickeln, das den Sendesaal als Herzstück in ein Musikdorf einbettet. Im Oktober 2006 haben wir dieses veröffentlicht.
Diese Projektierung und das Interesse von Investoren war Grundlage für den Landesdenkmalpfleger zur Unterschutzstellung des Sendesaales, die im März 2007 erfolgte. Sofort wurde von den jetzigen und künftigen Eigentümern, Radio Bremen und Herren Heise und Klima, Widerspruch gegen die Unterschutzstellung eingelegt.
Die zunächst auf Ende Juli 2007 festgesetzte Frist zur Bescheidung des Widerspruches gegen den Denkmalschutz wurde im Juli von der Kulturstaatsrätin Emigholz im Gespräch mit Radio Bremen auf Ende September verschoben. Währenddessen nahm mit der Asset-Firmengruppe ein potenter und seriöser Investor mit vier sehr namhaften Bremer Architekten die Planungen für das „Music Village“ auf. Allein, in den Gesprächen mit Radio Bremen und Herrn Heise gab es für unseren Investor keinerlei Detailauskünfte , u.a. zu der tatsächlichen Geländegröße, die durch die Aufteilung in zwei separate Verträge für die RB-Wohnungen und das RB-Gelände nicht bekannt sind. An diesem Punkt also ist bis heute Finanzkalkulation nur grob möglich, denn es macht natürlich einen Unterschied, ob man für 20000 qm oder für 24000 qm plant.
Während des ganzen Jahres 2007 erreichten uns Kopien etlicher Bittbriefe und Appelle mit internationalem Absender, die an verschiedene Stellen geschickt worden waren: australische und amerikanische Musiker haben sich an die Kanzlerin Merkel und an Bgm. Böhrnsen gewendet, Michail Gorbatchov bittet deutsche Freunde um Unterstützung für den Sendesaalerhalt, Vereinsmitglieder schrieben an Rita Süßmuth, etc. etc.
Der aktuelle Stand ist nun der Folgende: am 28.9. fand ein Gespräch beim Kultursenator statt, das diesen aktuellen Planungsstand seitens unseres Investors und des Vereins bewertete und zu dem Schluß kam, daß eine Beibehaltung des Denkmalschutzes nicht möglich sei, weil die Widerspruchsparteien im Falle einer Klage gegen den Denkmalschutz möglicherweise erfolgreich sein könnten. Gleichwohl begrüßt der Kultursenator das Projekt „Music Village“ und ist bereit, sich einzubringen.
Wie ist dieser Stand nun zu bewerten?
Als erstes möchten wir sagen, daß die Niederschlagung des Denkmalschutzes den Wert des Gebäudes für Bremen und für die internationale Musikwelt in keiner Weise schmälert und offensichtlich rein aus politischen Sachzwängen heraus stattfand! Allerdings ist nun die Furcht umso größer, daß der Sendesaal nach dem 1.1.2008 sehr schnell der Abrissbirne zum Opfer fallen könnte. Zuvor aber muß eine Abrissgenehmigung erteilt werden; in diesem Punkt war übrigens der Artikel vom Weser-Kurier am 29.9. irreführend, denn der Saal ist noch nicht zum Abriss freigegeben!
Gleichzeitig wird seit Anfang September, seitdem Radio Bremen die neuen Räumlichkeiten im Faulenquartier der Öffentlichkeit vorgestellt hat, nun aber auch klar erkennbar, daß in dem neuen Studio von Radio Bremen an der Weser (Foto im Internet: http://www.radiobremen.de/ueber_uns/unternehmen/rb_neu/besuchertag/bericht.html Führung durchs neue Funkhaus, Bildnr. 14) nicht annähernd ein qualitativer Ersatz für den Sendesaal als den Konzertsaal und Musikaufnahmeraum geschaffen worden ist. Diese schon seit Jahren vom Verein geäußerte Befürchtung trifft offensichtlich voll zu und wirft eine Menge Fragen darüber auf, wo denn künftig die im bislang immer noch äußerst lebendigen Sendesaal stattfindenden Veranstaltungen in Bremen überhaupt noch einen Platz finden können.
Damit sind wir beim Blick in die Zukunft: ein drohendes kulturelles Desaster in einem Stadtstaat, der finanziell in gar keiner Weise in der Lage ist, die beim Abriss des Sendesaales entstehenden Lücken für die Musikkultur in dieser Stadt auszugleichen, kommt bedrohlich näher. Das wäre genau das, wovor der Verein seit Jahren gewarnt hat. Deshalb sollen wir jetzt alle unsere Fragen und Meinungen dazu öffentlich machen, und wir bitten Sie als Mitglieder, ihre Sorgen, ihre Empörung oder Wut, auch ihre Fragen allesamt an allen Ihnen denkbaren Stellen vorzubringen, z.B. auch auf unserer gerade neu eingerichteten website www.sendesaal-bremen.de. Es wird eine politische Entscheidung darüber notwendig, wie sich die Stadt Bremen baulich die Zukunft des Areals vorstellt. Wir sind nach wie vor der festen Überzeugung, daß das MusicVillage mit Sendesaal das historische Radio Bremen Hörfunkgelände zu einer werthaltigen Lebenslandschaft konvertieren und der Stadt wichtige Impulse geben kann.
An dieser Stelle möchten wir einen sehr großen Dank an den Landesdenkmalpfleger, Herrn Dr. Skalecki, für seinen Einsatz aussprechen, und wir bedauern sehr, daß ihm der Erfolg für das Denkmal „Sendesaal von Radio Bremen“ aufgrund des massiven Unwillens der Eigentümer Radio Bremen und Herren Heise und Klima verwehrt geblieben ist. Unser Dank gilt auch dem Beirat und dem Ortsamt Schwachhausen, die sich stark machen für den Erhalt des Sendesaales. Logisch, denn er gehört ja schließlich in den Stadtteil, der möglicherweise bald um einige Attraktionen ärmer werden könnte.
Natürlich haben wir uns keine Illusionen gemacht, war uns klar, dass es ein ganz dickes Brett war, was da zu bohren war bei einer zeitweiligen Allparteienkoalition im Parlament gegen den Erhalt des Sendesaales, der Fundamentalopposition Radio Bremens und dem Unwillen der Käufer. Aber warum sollten sich nicht einmal Vernunft und gesunder Menschenverstand durchsetzen. Anzeichen dafür gab und gibt es. Mögen sie sich vervielfältigen. Viel Zeit dafür bleibt allerdings nicht.
Peter Schulze
Vorsitzender
Juni 2008
Verein Freunde des Sendesaales e.V. Bremen
p.Adr. In der Runken 24, 28203 Bremen, Fax: 0421/72652
neue e-mail: info@sendesaal-bremen.de, neue website: www.sendesaal-bremen.de
im Juni 2008
Liebe Freunde des Sendesaales,
am 28. Mai gab es für uns Anlaß zu großer Freude, als nämlich die Nachricht kam, daß der bremische Kultursenator und Bürgermeister Jens Böhrnsen den Sendesaal mit sofortiger Wirkung unter Denkmalschutz stellen lässt. Er begründet dieses mit der veränderten Situation für den Saal, da der Bremer Bauunternehmer Dr. Klaus Hübotter mittlerweile ein eigenes Kaufangebot für das gesamte ehemalige Areal von Radio Bremen an der Spitta-Allee gemacht hat. Dadurch ist die Frage der wirtschaftlichen Zumutbarkeit des Denkmalschutzes heute anders zu bewerten als im vergangenen Herbst.
Wir freuen uns natürlich sehr über diese neue, sehr positive Entwicklung, denn mit dem Kaufangebot von Dr. Hübotter ist dem Sendesaal eine produktive und lebendige Zukunft ausdrücklich zugedacht. Das ist es, wofür der Verein seit nunmehr sechs Jahren eintritt. Sie können das Kaufangebot sowie alle weiteren relevanten Dokumente und Artikel in Sachen Sendesaal übrigens – wie immer tagesaktuell – auf unserer website www.sendesaal-bremen.de nachlesen.
Wir sind sowohl Herrn Dr. Hübotter als auch Herrn Bürgermeister Böhrnsen außerordentlich dankbar für diese konstruktive Vorgehensweise und überdies auch sehr erfreut darüber, daß die lokale Presse in den Zeitungsmeldungen vom 29.Mai den erneuten Denkmalschutz für den Sendesaal einhellig als richtiges und gutes Signal bewertet hat. Ein paar Ausschnitte finden Sie anbei. Auch das Ortsamt Schwachhausen hat aktuell das einstimmige Votum des Stadtteilbeirates für den Erhalt des Sendesaales bekräftigt und sich hinter die Pläne von Dr. Hübotter gestellt.
Nun wollen wir hoffen, daß der Eigentümer, derzeit nach wie vor Radio Bremen, und die Herren Heise und Klima als derzeitige Vertragspartner für den Verkauf des Sendesaal-Areals zu einer raschen Einigung über eine Vertragsauflösung kommen, denn diese ist der notwendige Schritt, damit das Zukunftskonzept von Dr. Hübotter in die Tat umgesetzt werden kann. Da Dr. Hübotter denselben Kaufpreis wie die Herren Heise und Klima anbietet, wäre es Radio Bremen zu wünschen, daß es den Sendesaal nun aus seinem derzeitigen Dornröschenschlaf erweckt und sich gemeinsam mit Dr. Hübotter für eine Zukunft dieses für die Geschichte von Radio Bremen so wertvollen Gebäudes entscheidet.
Der weitere Fortgang bleibt indes abzuwarten. Der Verein hatte dem Eigentümer Radio Bremen ja bereits im Februar 2008 angeboten, die laufenden Betriebskosten für den Sendesaal zu übernehmen, denn fortlaufend wird der Sendesaal weiter klimatisiert und unterhalten, da das Gebäude ansonsten Schaden nehmen könnte. Leider hat Radio Bremen uns bis heute auf unser finanzielles Hilfsangebot nicht geantwortet, und so haben wir es aktuell noch einmal gegenüber dem Kultursenator erneuert. Der Stand der Spenden für den Sendesaal, zu denen wir im letzten Dezember aufgerufen hatten, versetzt uns dazu in die Lage. Er ist mittlerweile bei sensationellen 130.000€ angelangt. Wir werden sie brauchen, um den Erhalt und die Wiederinbetriebnahme des Saales wirklich abzusichern. Herzlichen Dank noch einmal an alle Spender!
Für heute ist zu resümieren, daß der Sendesaal eine gesicherte Zukunft bekommen wird, sobald Radio Bremen sich für eine Auflösung des alten Kaufvertrages und eine neue Vertragsschließung mit dem in Bremen als verlässlicher Partner und findiger Mäzen für besondere Baudenkmäler bekannten Dr. Hübotter entscheidet. Wir wünschen dem Intendanten der öffentlich-rechtlichen Anstalt dazu ein gutes Verhandlungsgeschick.
Abschließend bleibt mir noch, Ihnen mitzuteilen, daß unser Vorstandsmitglied Dr. Schmalenberg im November 2007 seinen Rücktritt erklärte, sodaß der Vorstand nun wieder in der ursprünglichen Besetzungsstärke arbeitet. Wir danken Herrn Dr. Schmalenberg auf diesem Wege noch einmal für seine Tätigkeit und seine Hilfe bei der Eintragung in das Vereinsregister.
Soviel für heute. Einstweilen grüßt Sie im Namen des Vorstandes
Peter Schulze
Vorsitzender
Mai 2009
Verein Freunde des Sendesaales e.V. Bremen
p.Adr. In der Runken 24, 28203 Bremen, Fax: 0421/72652
e-mail: info@sendesaal-bremen.de, website: www.sendesaal-bremen.de
4. Mai 2009
Liebe Freunde des Sendesaales,
vor fast 2 Monaten haben wir den Betrieb des Saales wieder aufgenommen. Zeit für eine kurze Zwischeninformation. Voraussetzung dafür, dass wir überhaupt den Betrieb übernehmen konnten, war eine Satzungsänderung, die das ermöglicht. Die wurde bei unserer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24. Februar beschlossen, ebenso wie die Erweiterung des Vorstandes. Mit Klaus Hübotter, Fritz Senf und Renate Wolter-Seevers als neuen Vorständen sieht sich der Verein für den Betrieb gut aufgestellt.
Die ersten Konzerte und Produktionen haben stattgefunden, ein Büro ist halbwegs eingerichtet.
Was die restlichen 85% des alten Hörfunkgeländes angeht: auch da lichten sich die Nebel. Vielleicht haben Sie schon aus den Medien erfahren, dass dort die bestehenden Gebäude zu einer stadtnahen Reha-Klinik der Residenz-Gruppe umgebaut werden. Das begrüßen wir sehr, ist es doch eine Lösung, die der Idee des Music Village zumindest nicht widerspricht und die ein interessantes und interessiertes Umfeld für den Sendesaal bieten wird. Auch die künftigen Betreiber sehen in dem Saal einen Attraktor und ein Alleinstellungsmerkmal für ihr Unterfangen. Es war ja immer unser Wunsch, den Saal nicht isoliert sondern in sinnvollem Kontext weiterleben zu lassen. Dafür gibt es nunmehr erfreuliche Perspektiven.
Anliegend finden Sie eine Liste mit den Konzerten, die nach gegenwärtiger Planung im Mai und Juni stattfinden werden. Bisher konnten Sie ja Karten nur per e-mail bestellen. Jetzt können Sie, da wir seit letzter Woche über einen Telefonanschluß verfügen, Karten auch telefonisch bestellen unter 0421-33005767. Wir werden uns auch noch um direkte Vorverkaufsstellen bemühen, aber soweit ist es noch nicht. Ansonsten finden Sie nach wie vor die aktuellsten Informationen auf unserer website www.sendesaal-bremen.de, deren relaunch ebenfalls bevorsteht.
Im übrigen sind wir erst einmal froh, dass es den Sendesaal im Bremischen Konzertleben wieder gibt und hoffen weiterhin auf Ihre Unterstützung, z.B. durch den Besuch der Konzerte. In einem Newsletter werden wir Sie auch künftig auf dem laufenden halten.
Vielleicht sehen wir uns ja schon nächste Woche bei dem Benefizkonzert mit Florian Donderer und Tanja Tetzlaff, das wunderbar zu werden verspricht. Eine von vielen Gelegenheiten bis zum Sommer, ein tolles Konzert zu hören und gleichzeitig etwas für den Sendesaal zu tun.
Einstweilen freundliche Grüße
Peter Schulze