Julian Pregardien – Lars Vogt
Auf dem Wege zu den Salzburger Festspielen geben uns Julian Prégardien und Lars Vogt die Ehre einer exklusiven Vorpremiere von Schuberts „Winterreise“
Mit freundlicher Unterstützung der Heinz-Peter und Annelotte Koch-Stiftung.
Julian Prégardien – Tenor
Lars Vogt – Klavier
Programm: Franz Schubert: Die Winterreise, D 911
“Die Winterreise” von Franz Schubert gehört sicherlich zu den größten und bewegendsten Liederzyklen der Musikgeschichte. Diese melancholische bis abgründige Musik in der Interpretation von Julian Prégardien und Lars Vogt hier im Sendesaal Bremen erleben zu können ist ein absolutes Highlight des Jahres. Bevor die beiden damit bei den Salzburger Festspielen auftreten, bereiten sie uns die Freude und Ehre einer “Vorpremiere”! Tanja Tetzlaff/Florian Donderer
Lars Vogt hat sich als einer der führenden Pianisten seiner Generation etabliert. 1970 in Düren geboren, zog er erstmals große Aufmerksamkeit auf sich, als er 1990 den zweiten Preis beim internationalen Klavierwettbewerb in Leeds gewann. In den letzten 25 Jahren hat Lars Vogt eine weltweite Karriere als Pianist erreicht. Zunehmend begann er vor einigen Jahren sich neben seiner Solistentätigkeit dem Dirigieren zu widmen. Seit der Saison 2015/16 ist er der Künstlerische Leiter der Royal Northern Sinfonia in Newcastle.
Im Rahmen seiner „play-conduct“ Tätigkeit hat sich Lars Vogt in letzter Zeit besonders mit den Werken Beethovens befasst. Neben Konzerten nahm er für Ondine alle Konzerte sowie das Tripelkonzert zusammen mit Tanja und Christian Tetzlaff auf. Als Gastdirigent arbeitet er u.a. mit Orchestern wie dem Zürcher Kammerorchester sowie der Camerata Salzburg zusammen.
In seiner Pianistenlaufbahn gastierte Lars Vogt u.a. beim Royal Concertgebouw Orchester, den Wiener Philharmonikern, dem London Philharmonic wie dem London Symphony Orchestra, dem New York Philharmonic, dem NHK Symphony Orchestra Tokyo sowie beim Orchestre de Paris, sowie zu den Berliner Philharmonikern, wo er der erste „Pianist in Residenz“ war. Lars Vogt arbeitete mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Mariss Jansons, Claudio Abbado und Andris Nelsons.
Höhepunkte der Saison 2018/19 sind seine Debüts als Dirigent beim Singapore und New Zealand Symphony Orchestra, der Warsaw Philharmonic sowie beim Orchestre de chambre de Paris. Als Solist ist er u.a. zu Gast beim Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, San Francisco Symphony und dem St Louis Symphony. Mit Tanja und Christian Tetzlaff unternimmt er eine ausgedehnte Triotournee durch Nordamerika. In Deutschland gastiert das Trio in der Alten Oper Frankfurt sowie in Aachen. Zusammen mit Julian Pregardien ist Lars Vogt in Salzburg, Bremen, Dortmund und Barcelona zu hören.
Lars Vogt erfreut sich eines internationalen Renommées als Solist und Kammermusikpartner. 1998 gründete er sein Festival „Spannungen“ in Heimbach/Eifel. Dieses Festival hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem wichtigen Ort anspruchsvoller Kammermusikkonzerte entwickelt. Partner wie Christian und Tanja Tetzlaff, Gustav Rivinius sowie Antje Weithaas wirken regelmäßig mit. Die Festivalkonzerte sind bei EMI und CAvi als Livemitschnitte erschienen. Neben den genannten Partnern verbindet Lars Vogt eine langjährige Zusammenarbeit mit Klaus Maria Brandauer und Konrad Beikircher.
Für EMI Classics hat Lars Vogt fünfzehn CDs eingespielt, u.a. mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado; außerdem Konzerte von Beethoven, Schumann und Grieg mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle. Neuere Aufnahmen umfassen eine Einspielung mit Solowerken von Schubert, Mozartkonzerten mit dem Mozarteumorchester Salzburg sowie mit dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt unter Paavo Järvi, des Weiteren bei Ondine Duo CDs mit Christian Tetzlaff mit Werken von Mozart und Schumann, Bachs Goldberg Variationen, zuletzt Dvoraks Klaviertrios mit Tanja und Christian Tetzlaff.
Lars Vogt ist Initiator des Schulprojektes „Rhapsody in School“, das zu einem der angesehensten Bildungsprojekte Deutschlands zählt.
Seit 2012 bekleidet Lars Vogt eine Professur für Klavier an der HMTM Hannover.
Julian Prégardien wurde 1984 in Frankfurt geboren und erhielt seine erste musikalische Bildung in den Chören der Limburger Dommusik. Nach Studien in Freiburg und im Rahmen der Académie des Opernfestivals von Aix-en-Provence war er von 2009 bis 2013 Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt. Parallel entwickelte sich seine internationale Konzerttätigkeit, überwiegend mit Vertretern der sogenannten historischen Aufführungspraxis. Bereits 2008 arbeitete er erstmals mit René Jacobs zusammen, nahm mit dem französischen Ensemble La Chapelle Rhénane eine vielbeachtete Johannespassion auf CD auf und debütierte am Theater an der Wien (Gluck Ezio) sowie an der Opéra de Monte Carlo (Haydn L’infedeltà delusa). Erste Liederabende führten ihn zu den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern (Junge Elite), zum Menuhin Festival Gstaad (Jeunes Étoiles) und zum Rheingau Musikfestival. 2010 war er zum ersten Mal Solist einer Europa-Tournée des Collegium Vocale Gent und Concerto Köln mit Bachs Weihnachtsoratorium.
Inzwischen ist der Tenor ein international herausragender Vertreter der jungen Sänger-Generation. In den letzten Jahren debütierte er beim Festival d’Aix-en-Provence, an der Hamburgischen und an der Bayerischen Staatsoper sowie an der Opéra Comique in Paris. Bei den Salzburger Festspielen ist er seit 2015 regelmäßig als Konzertsänger zu Gast, 2018 folgt sein szenisches Debüt als Narraboth in Richard Strauss Salome in der Regie von Romeo Castellucci mit den Wiener Philharmonikern unter Leitung von Franz Welser-Möst.
Regelmäßige Einladungen zu seinen Orchestern in Montreal und Hamburg verbinden ihn mit dem Dirigenten Kent Nagano, mit dem er auch an der Seite seines Vaters Christoph Prégardien in der Titelpartie eine konzertante Aufführung von Mozarts Idomeneo gemeinsam mit Concerto Köln realisierte.
Mit René Jacobs und Christophe Rousset musizierte er bisher in zahlreichen Projekten barockes und klassisches Opern- und Konzert-Repertoire von Lully, Charpentier, Rameau, Carissimi, Pergolesi, Bach und Mozart.
Mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks spielte er die Evangelistenpartien der Johannes- und Matthäuspassion ein (mit Concerto Köln), 2018 singt er auf Tournee Bachs Weihnachtsoratorium (mit dem Kammerorchester Basel). Im November 2018 leitet er eine Meisterklasse (Bach Johannespassion) in Kooperation mit dem Montreal Bach Festival und der McGill University, der Université de Montréal und dem Conservatoire de Musique.
Einen besonderen Schwerpunkt der künstlerischen Tätigkeit Julian Prégardiens bilden Liederabende und Kammermusikprojekte. Beispielsweise war er an der Gesamtaufführung aller Lieder von Franz Schubert bei der Schubertiade in Hohenems/Schwarzenberg, in der Wigmore Hall London und im neuen Boulezsaal Berlin beteiligt. Gemeinsam mit seinem Vater und dem Ensemble Anima Eterna unter Leitung von Jos van Immerseel stellte er ein Monteverdi-Programm mit Auszügen aus den Opern Ulisse und Orfeo, sowie Madrigalen zusammen und gastierte damit u.a. bei den Salzburger Pfingstfestspielen, bei den Dresdner Musikfestspielen und im Chateau de Versailles.
In der Saison 2018/2019 gibt er Liederabende mit den Pianisten Kristian Bezuidenhout, Michael Gees, Martin Helmchen, Eric le Sage, Rudi Spring und Lars Vogt.
Daneben hat Julian Prégardien die Medienplattform P.RHÉI ins Leben gerufen und veröffentlicht dort ein Editionsprojekt, das die Aufführungspraxis und Interpretationsgeschichte von Franz Schuberts Liedzyklus Winterreise beleuchtet. Teil dieses Projektes ist auch eine Einspielung der „komponierten Interpretation“ der Winterreise von Hans Zender (UA 1993), die 2018 vom Label Alpha Classics international veröffentlicht wird.
Im November 2017 wurde Julian Prégardien auf eine Professur für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München berufen. Er ist Mitglied des Schumann-Netzwerkes und Förderer des Singpatenprogramms Canto elementar.