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Datum
Sonntag, 15. Dezember 2019
Beginn 18:00
Kasse 17:00

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ECM 50: Avishai Cohen/Yonathan Avishai

Der Trompeter Avishai Cohen und der Pianist Yonathan Avishai haben im Laufe ihrer Karriere in den Top Clubs und Festivals zwischen New York und Tokio gespielt seit sie sich mit 13 Jahren in Tel Aviv kennengelernt und 2002 die Gruppe Third World Love gegründet hatten. Nun präsentieren sie im Rahmen unserer ECM 50 recitals erstmals als Duo ihre soeben erschienene CD Playing the Room

Mitschnitt Radio Bremen


Avishai Cohen – Trompete
Yonathan Avishai – Klavier

Vier Jahre lang wurde Avishai Cohen als der Rising Star unter den Trompetern im down beat Magazin gewählt. Neben seinem Triveni Trio mit Omer Avital und Nasheet Waits war Cohen sechs Jahre lang Mitglied im SF Jazz Collective. Außerdem tourt er mit seinen Geschwistern, der Klarinettistin Anat Cohen und seinem Saxophon spielenden Bruder Yuval als The 3 Cohens Sextet, was all about jazz dazu brachte zu erklären: „ Zu den Heaths aus Philadelphia, den Joneses aus Detroit und den Marsalises aus New Orleans kann man nun getrost die 3 Cohens aus Tel Aviv hinzufügen.“

Der Trompeter trat erstmals mit 10 Jahren 1988 öffentlich auf als Solist in einer Big Band und auf Tournee mit dem Young Isreaeli Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta, Kurt Masur und Kent Nagano. Nachdem er mit einheimischen Folk- und Popkünstlern gearbeitet hatte, kam er praktisch als erfahrener Profimusiker mit einem Stipendium zur Berkeley School in Boston. Lange Zeit war er Teil der seht fruchtbaren Jazzszene im New Yorker Club Smalls im West Village.

Cohen hat 2014 erstmals für ECM aufgenommen als Mitglied im Quartett des Saxophonisten Mark Turner und seither bereits 3 CDs unter eigenem Namen veröffentlicht. Gerade erschienen ist die erste Duo-CD mit seinem langjährigen Partner Yonathan Avishai.

Der in Tel Aviv geborene Yonathan Avishai verbrachte die ersten Jahre seiner Kindheit in Japan, wo sein Vater studierte. „Meine Eltern waren Menschen, die sich mit Kunst und Kultur beschäftigten und mich in Japan mit vielem davon bekannt machten. Ich habe zum Beispiel viele Kabuki-Aufführungen gesehen und wurde ein echter Fan. Ich spüre noch heute den nachhaltigen Einfluss dieser Zeit, ich verdanke ihr ein Faible für eine bestimmte Art von Ästhetik und Energie – und in meiner Musik spielt eine gewisse Vorliebe für ‚Minimalismus‘ eine Rolle, obwohl mir das Wort nicht besonders gefällt. Vielleicht lässt sich diese auch auf Kabuki zurückführen.“ 
Nach seiner Rückkehr nach Israel wuchs Yonathan, wie er es ausdrückt, „im Grunde genommen an der Seite von Avishai Cohen“ auf. Der Pianist und der Trompeter begannen miteinander zu spielen, als sie dreizehn Jahre alt waren. 2002 gründeten sie die Gruppe Third World Love. Seither haben sie fast kontinuierlich zusammengearbeitet. „Wir gingen auf die gleiche Schule, lebten im gleichen Stadtviertel und machten sehr ähnliche Erfahrungen bei der Entdeckung des Jazz.“ In Yonathans Fall war der Prozess eine Art Rückwärtsreise – sie begann bei Hip-Hop und führte ihn dann über Funk und Fusion zum Kern der Tradition. Sein wachsendes Interesse am Jazz wurde von Verwandten in Frankreich unterstützt, die ihm Musikkassetten nach Israel schickten: „Thelonious Monk, das Duke Ellington Trio, Count Basie, Bill Evans… Das waren die ersten, die ich hörte und liebte.“  Ermutigung gab es auch von der israelischen Jazzgemeinde. „Die Jazzszene in Israel ist großartig. Es ist ein winziges Land, so weit von den Vereinigten Staaten entfernt, aber musikalisch passiert dort eine Menge. Wir hatten großartige Lehrer, leidenschaftliche und sachkundige Menschen.“
2000 zog Yonathan nach Frankreich um. Mehr als einem Jahrzehnt lang war er in der südwestlichen Region Dordogne ansässig, bevor er vor einigen Jahren näher an Paris heranzog.