Datum & Uhrzeit
Datum |
Mittwoch, 14. September 2022
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Beginn | 20:00 |
Kasse | 19:00 |
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Altera Pars: Beethoven. Sinfonische Werke in kleiner Besetzung
Damals diente die Gepflogenheit, große symphonische Werke für kleinere Besetzungen zu adaptieren, einerseits dazu, diese Musik einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Anderseits brachte der Wechsel vom orchestralen Musizieren hin zu kammermusikalischer Gestaltung neue Klangfarben und Ausdrucksmöglichkeiten hervor. Das Ensemble Altera Pars hat in der British Library Bearbeitungen aus Beethovens Zeit aufgestöbert und stellt sie hier vor.
Eine Veranstaltung des Ensemble Altera Pars
Gefördert von:
Ensemble „Altera pars“
Polina Gorshkova – Flöte
Evgeny Sviridov – Violine
Emily Deans – Violine
Priscila Rodriguez Cabaleiro – Bratsche
Florian Schulte – Bratsche
Pavel Serbin – Cello
Juan Diaz – Kontrabass
Programm:
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827): Leonora Ouvertüre No.3, Op.72b (1806) in Transkription von G.Masi
Serenade für Flöte, Violine und Viola in D-Dur, Op. 25 Entrata, Allegro – Tempo ordinario d’un Menuetto – Allegro molto – Andante con Variazioni – Allegro vivace e disinvolto
Ouvertüre aus „Die Geschöpfte des Prometheus“ Op.43 (1801) in Transkription von G.Masi
Symphonie Nr.1 C-Dur, Op.21 (1799 – 1800) in Transkription von G. Masi
Beethoven: Sinfonische Werke in kleiner Besetzung
Die Mitglieder des Ensembles haben in der British Library die Transkriptionen des Beethoven-Zeitgenossen G. Masi von Symphonien und Ouvertüren Beethovens für sechs/sieben Spieler gefunden, die vermutlich seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts nicht mehr aufgeführt wurden.
Damals diente die Gepflogenheit, große symphonische Werke für kleinere Besetzungen zu adaptieren, einerseits dazu, diese Musik einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Anderseits brachte der Wechsel vom orchestralen Musizieren hin zu kammermusikalischer Gestaltung neue Klangfarben und Ausdrucksmöglichkeiten hervor. Im Fall der Bearbeitungen durch G. Masi sind die Transkriptionen keine Vereinfachung, sondern eher eine Verdichtung der musikalischen Tonsprache. „Der Name Beethoven ist heilig in der Kunst“ hat Franz Liszt im gedruckten Vorwort zur Klavierpartitur der 5. Sinfonie geschrieben. Seiner Meinung und der vieler seiner Zeitgenossen nach sollte man also sehr überzeugt und wissend sein, um sich erlauben zu dürfen, in das Heiligtum der Beethovenschen Schöpfungen einzugreifen. G. Masi hat in diesem Sinne sehr kreative Lösungen gefunden, wie man ohne ein großes Orchester symphonische Musik in kammermusikalischer Besetzung effektiv zum Leuchten bringen kann.
Für uns Musiker*innen ist besonders interessant, dass durch nur sechs Instrumente (jedes einzelne Instrument tritt solistisch auf), die ein ganzes Orchester ersetzen, eine ganz andere Anforderung an uns gestellt wird.
Die Mitglieder des internationalen Ensembles auf historischen Instrumenten „Altera Pars“ (auf deutsch: Andere Seite) kommen aus Deutschland, Polen, Ungarn, Armenien und Russland und sind nicht nur führende Solist*innen europäischer Orchester auf historischen Instrumenten, sondern auch musikwissenschaftlich tätig.
Nomen est omen; so widmet sich Altera pars neben dem „gewöhnlichen“ Repertoire eines Alte-Musik-Ensembles auch der anderen, vergessenen Seite der Musikgeschichte: dem selten gespielten kammermusikalischen Repertoire und der Wiederaufführung verschollener Werke. In den letzten Jahren befassten sich die Musiker*innen intensiv mit einem vergessenen Juwel der Musikgeschichte: der Musik deutscher Komponisten in Russland. Die erste CD des Ensembles „Les Barbares Galantes“ wurde im Sendesaal eingespielt und fand beim Publikum, Radio und in der internationalen Fachpresse ein überaus positives Echo.
Seit seiner Gründung (2018) ist das Ensemble gern gesehener Gast bei renommierten Festivals wie den „Telemann Festspielen“ (Magdeburg), Earlymusic festival „Tallinn feat Reval“, ZAMUS: early music festival, Rotterdam Festival, Konzertreihen in Oberschützen (Österreich), Leer und Hamburg. Außerdem gestaltete Altera pars eine fünfteilige Konzertreihe im Saal des Oldenburger Schlosses, mit einigen innovativen Programmen mit ganz neuer Alter Musik.
Seit 2020 ist der Hauptsitz des Ensembles Köln.