Datum & Uhrzeit

Datum
Sonntag, 26. Juni 2022
Beginn 11:00
Kasse 10:00

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Alt-Hastedter Kammerorchester – Gegensätze ziehen sich an

Das Alt-Hastedter Kammerorchester lädt wieder zu einer Matinée im Sendesaal ein.

Eine Veranstaltung des Alt-Hastedter Kammerorchesters.

Der Eintritt ist frei.

Eine Anmeldung für das Konzert ist erforderlich:
Informationen zur Anmeldung und Kartenvergabe finden Sie auf dem Homepage www.ahk-bremen.de.

Um Spenden wird gebeten.

 


Alt-Hastedter Kammerorchester
Clemens Löschmann – Tenor
Matthias Berkel – Horn
Karsten Dehning-Busse – Dirigent

Programm:
Franz Schubert (1797-1827): Ouvertüre zu „Die Zauberharfe“, D 644 (1820)
Benjamin Britten (1913-1976), Serenade für Tenor, Horn und Streicher, op. 31 (1943)
Franz Schubert: 3. Sinfonie, D-Dur, D 200 (1815)

Gegensätze ziehen sich an
Das Alt-Hastedter-Kammerorchester Bremen hat für sein traditionelles Sommerkonzert eine eigenwillige Zusammenstellung des Konzertprogramms nach dem Prinzip des Kontrastes gewählt.
Die Dritte Symphonie, geschrieben 1815 von dem erst achtzehnjährigen Franz Schubert, ist – noch – erfüllt von unbekümmerter Lebensfreude, strahlender Heiterkeit und erstaunlicher Melodienfülle. Ihr 3. Satz (Menuetto) amüsiert durch witzige Gegenakzente. Der 4. Satz (Presto vivace) kommt im Rhythmus einer atemberauben Tarantella daher.
Ein zweites, relativ spätes Werk von Franz Schubert, die Ouvertüre zur Zauberharfe, ein Jahr nach seiner „Unvollendeten“ entstanden, offenbart im ersten Teil die Ambivalenz zwischen Schmerz und Leid, zwischen Tragik und Glück in den Kompositionen und im Leben Schuberts. Im zweiten Teil bricht die pure Heiterkeit durch, mehrere Emotionsebenen voller Wiener Charme, Feststimmung und Volksmärschen werden aneinandergereiht, sie würden eigentlich neugierig machen auf die dramaturgischen Handlungsfelder einer folgenden Oper, die aber der Vergessenheit anheimgefallen ist.
Wiederum kontrastierend wurde das musikalische Zentrum des Programms gewählt: die „Serenade für Tenor, Horn und Streicher“ des modernen englischen Komponisten Benjamin Britten. Stilistisch bedient sich der Komponist expressionistischer Klänge, die ihrerseits impressionistische und atonale Einflüsse einbeziehen und damit einen eignen Personalstil bilden, der dem Bremer Publikum durch die Inszenierungen seiner Opern The Turn of the Screw und Peter Grimes bekannt sind. Der Komponist vertont sechs Gedichte englischer Poeten aus fünf Jahrhunderten, die miteinander durch ihre melancholische, morbide, sogar depressive Beschreibung der Nacht als Metapher für Tod und Vergänglichkeit verbunden sind. Auch hierin findet sich ein Kontrast zur Heiterkeit der Schubertwerke.
Ungewöhnlich ist die Besetzung der Serenade: neben den Streichern des Althastedter Kammerorchesters unter der Leitung von Karsten Dehning-Busse gestaltet der Tenor Clemens Löschmann die Vertonung der Texte in expressiver Dramatik. Gegenpart und Kommentator ist die virtuose, aber auch lyrische Ausgestaltung des Hornparts durch Matthias Berkel, Solohornist der Bremer Philharmoniker.

Der in Berlin geborene Tenor Clemens Löschmann wurde ebenda an der Hochschule der Künste (UdK) von Professor Johannes Hoefflin ausgebildet und hat in den Meisterklassen der Professoren Aribert Reimann und Dietrich Fischer-Dieskau studiert. Im Opernbereich war er an zahlreichen Produktionen verschiedener Opernhäuser und freier Gruppen u. a. in Berlin, Hamburg, Wien und Zürich beteiligt. Er war festes Ensemblemitglied am Opernhaus Bremen. Internationale Gastengagements führten ihn bislang u. a. an die Komische Oper Berlin, an die Frankfurter Oper, zum Royal Opera House Covent Garden London, an das Teatro Carlo Felice Genua und an das Gran Teatro del Liceu Barcelona.
Zu seinem umfangreichen Repertoire zählen neben den Tenorpartien der Mozart-Opern auch große lyrische Rollen des 20. Jahrhunderts. Mittlerweile hat er an den Uraufführungen von elf Opern mitgewirkt, deren höchst anspruchsvolle Partien zum Teil speziell für ihn komponiert wurden, Im Oratorien- und Konzertfach ist Clemens Löschmann sowohl im barocken und klassischen, als auch im zeitgenössischen Repertoire ein international gefragter Solist. Einen Schwerpunkt seiner Konzerttätigkeit bildet das Œvre Bejamin Brittens. Dessen Liedkompositionen, die Canticles, Saint Nicolas und das War Requiem gehören ebenso dazu, wie szenische Aufführungen seiner Parabeln und Opern.
Clemens Löschmann betätigt sich in melodramatischen und illustrativen Programmen als Rezitator. Bei Wiederaufführungen des I. Concert of Sacred Music von Duke Ellington war er auch im Bereich des Jazz zu hören. Konzertreisen führten ihn in viele Länder Europas. DVD-, CD- und Rundfunkproduktionen von Opern, Konzerten und Liederabenden dokumentieren das breite Spektrum seiner sängerischen Tätigkeit.
Clemens Löschmann ist zudem der Dirigent und künstlerische Leiter des Singvereins Emden, Oratorienchor von 1805. Er unterrichtet das Fach Gesang in einem eigenen Institut in Bremen, ist Präsentationscoach und ausgebildeter TOMATIS®-Trainer.

Matthias Berkel Mit elf Jahren erhielt er ersten Hornunterricht von Erig Einecke, später von Richard Schneider. Bei Jugend Musiziert wurde er mit mehreren Bundespreisen im Fach Klavierbegleitung, Hornquartett und im Jahr 2000 mit dem 1. Preis im Fach Horn Solo ausgezeichnet. Nach dem Abitur im Jahr 2000 begann er sein Studium an der Musikhochschule Frankfurt und ab 2004 an der Musikhochschule Hanns-Eisler in Berlin bei Prof. Marie-Luise Neunecker, das er 2009 mit dem Diplom abschloss. Matthias Berkel spielte in der Jungen Deutschen Philharmonie, im Schleswig-Holstein Musik-Festival-Orchester und war Mitglied im European Union Youth Orchestra (EUYO). Nach Engagements beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, an der Finnischen Nationaloper Helsinki und am Hessischen Staatstheater Wiesbaden ist er seit August 2007 Solohornist der Bremer Philharmoniker. Matthias Berkel ist Mitglied im Blechbläserquintett BRASSerie.

Das Alt-Hastedter Kammerorchester wurde 1983 in Bremen gegründet. Es setzt sich zusammen aus fortgeschrittenen Laien unterschiedlicher Alters- und Berufsgruppen, die die Begeisterung für die Musik und die Freude am gemeinsamen Musizieren vereint, und erarbeitet anspruchsvolle Werke der klassischen, romantischen und modernen Musikliteratur in regelmäßigen wöchentlichen Proben (früher in der Alt-Hastedter Kirche). Dirigent ist Karsten Dehning-Busse.

Seit Ende 2018 dirigiert Karsten Dehning-Busse das Orchester mit Leidenschaft und Geduld. Er wurde 1956 in Bremen geboren. An der Musikhochschule Hannover studierte er Cello bei Prof. Klaus Storck mit Abschluss Konzertexamen und auf internationalen Meisterkursen bei Pierre Fournier in Berlin und Genf.
Als Cellist mit dem Schwerpunkt Neue Musik konzertierte er bisher in 15 europäischen Ländern – u. a. als Gründungsmitglied von „Das Neue Ensemble – Hannover“, mit dem Ensemble „L´Art Pour L´Art“ und mit der Pianistin Juliane Busse.
Ab 1996 trat er auch als Dirigent in Erscheinung. Mit dem Kammerorchester Horn Lehe, der Sinfonietta Aller Weser und dem Landesjugendensemble Neue Musik Niedersachsen erarbeitete er über 200 Werke, die alle in Konzerten aufgeführt wurden. Neben Sinfonien von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms, Dvorak, Tschaikowski u. a. dirigierte er auch Solokonzerte mit namhaften Instrumentalisten sowie Neue Musik – auch Uraufführungen.

Eine Veranstaltung des Alt-Hastedter Kammerorchesters

www.ahk-bremen.de