10 Jahre Ensemble New Babylon – Konzert I
2022 feiert Ensemble New Babylon sein 10-jähriges Bestehen mit 10 Konzerten an 10 verschiedenen Konzertlocations in Bremen sowie 10 Auftragswerken. Das erste Konzert findet im Sendesaal statt und es werden Werke von Siegrid Ernst (UA), Younghi Pagh-Paan und Rucsandra Popescu zu hören sein.
Für dieses Konzer gelten die aktuellen 2G Regeln.
Ensemble New Babylon
Programm:
Siegrid Ernst (*1929): Auftragskomposition (2021, UA) für Flöte, Klarinette, Schlagzeug, Violine, Viola, Violoncello
Rucsandra Popescu (*1980): Contraverse (2007) für Flöte, Schlagzeug, Violine, Viola, Violoncello
Younghi Pagh-Paan (*1945): Man-Nam I (1977) für Klarinette und Streichtrio
Das Ensemble New Babylon wurde 2012 unter der Schirmherrschaft des damals regierenden Bürgermeisters der Hansestadt Bremen Jens Böhrnsen ins Leben gerufen, mit dem Ziel, in Bremen die Neue Musik wieder im Kulturgeschehen zu etablieren. Mittlerweile wurden über 70 Uraufführungen seit der Gründung zu Gehör gebracht. New Babylon setzt sich von Beginn an mit dem kulturellen Austausch anderer Nationen auseinander und entwickelte Konzertprogramme und Tourneen mit den Schwerpunkten Griechenland (2014), Polen (2015), Israel (2016), Argentinien/Chile (2017), Island (2018), Südkorea (2019) und Spanien/Portugal (2021). ENB setzt auf keine konkrete stilistische Richtung. Jede:r Künstler:in verfügt über einen eigenen musikalischen Background, der das kollektive Ergebnis beeinflusst. Konzertprogramme werden gemeinsam aus dem Ensemble heraus entwickelt. Bisher spielte das Ensemble zwei CD-Produktionen ein. 2015 die CD „9“ beim Label STARFISH MUSIC und 2017 eine Portrait-CD des spanischen Komponisten Benet Casablancas beim Label NAXOS. Das Ensemble erhielt mehrfach Förderpreise des Deutschen Musikrates und gastierte bei Festivals und Konzertreihen in Fulda, Berlin, Athen, Buenos Aires, Santiago de Chile, Seoul, Jeju, Breslau, Santiago de Compostella und Lissabon.
Am 3. März 1929 wurde Siegrid Ernst in Ludwigshafen am Rhein geboren und wuchs in einer musikalisch sehr interessierten Familie auf. Der mit 7 Jahren begonnene Klavierunterricht wurde später durch die Fächer Violine und Musiktheorie ergänzt. Nach dem Abitur 1948 begann sie das Musikstudium in Heidelberg (Musikpädagogik mit dem Hauptfach Klavier). Die pianistische Ausbildung setzte sie in Frankfurt fort bei August Leopolder und in Wien bei Richard Hauser. Daneben bildete den Schwerpunkt ein 6-jähriges Kompositionsstudium bei Gerhard Frommel, das durch Kurse in Darmstadt bei Karlheinz Stockhausen und György Ligeti, später anlässlich eines Stipendiums in Paris (1981) bei Iannis Xenakis ergänzt wurde. Als Pianistin galt ihr besonderes Interesse der zeitgenössischen Musik in Solo- und Kammermusikbesetzungen, auch als Duopartnerin mit ihrem damaligen Ehemann Konrad Meister. Daneben bestand immer eine vielfältige pädagogische Tätigkeit im Musikschul- und Hochschulbereich, zunächst in Heidelberg und Mannheim, später in Bremen. 1978 wurde sie Mitbegründerin des Internationalen Arbeitskreises FRAU UND MUSIK e.V. und war von 1980-1993 dessen 1. Vorsitzende. Damit begann eine umfangreiche Gremienarbeit auch im Rahmen des Deutschen Musikrats, der GEDOK und des Deutschen Komponistenverbandes. In den USA war sie bei der Entstehung des „International Congress on Women in music“ dabei, nahm fortan an vielen Festivals als Vertreterin des IAK Frau und Musik und als ausübende Komponistin teil und holte diese Veranstaltung auch nach Deutschland. 1989 wurde ihr in Anerkennung dieses Engagements der Professorentitel h.c. der Interamerican University of Humanistic Studies, Florida, verliehen.
Die Komponistin lebt und arbeitet in Bremen. Aufführungen ihrer Werke gibt es im In- und Ausland in Europa, USA und Japan; zahlreiche Rundfunkaufnahmen und CDs mit Kammer- und Orchestermusik, sowie Artikel in Lexika belegen die gewachsene Resonanz. Als Jurorin wurde sie zunehmend bei Klavier- und Kompositionswettbewerben beteiligt und ist seit 1998 Juryvorsitzende des Bremer Komponistenpreises.
Eine Veranstaltung des Ensemble New Babylon