Datum & Uhrzeit

Datum 2. September 2023
Beginn 20:00
Kasse 19:00

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Sebastian Krämer: Im Glanz der Vergeblichkeit. Vergnügte Elegien

Nach einem tief zu Herzen gehenden Abend 2022 im Sendesaal, zwischen herzlicher Freude, abgründigem Witz und heißen Tränen, kommt der Berliner Chansonnier mit seinem neuen Programm in den Sendesaal. „Sebastian Krämer ist ein Hochgenuss. In einer Riege mit Morgenstern, Ringelnatz und Kreisler. Glücklich das Land, das Talente schon zu Lebzeiten erkennt.“ (Eckart von Hirschhausen)


Sebastian Krämer – Gesang, Klavier

Krämer macht sich seine Sorgen noch selber. Und wie sich das für Sorgen so gehört, ist er noch nicht mit ihnen fertig geworden. Unter der Oberfläche beschwingter Melodien und eleganter Erzählungen schwelen Unheil, Trauer, Verlorenes, Vergebliches. Hobbies: in Kannibalen-Kochrezepten stöbern und alte Deutschklausuren orchestrieren.

In den Kommentaren gibt sich Krämer kapriziös, in den Liedern lieblich bis derb. Sein musikalisches Vokabular reicht von Swing bis Wiener Schule. Und je burlesker die Fassade, desto filigraner die Botschaft. Das ist Klagen auf hohem Niveau.
Während sich zeitgenössischer Deutschpop in der Exaltierung von Emotionen gefällt, verlegt Sebastian Krämer sich aufs Gegenteil: beispielhafte Contenance als Umzäunung beispielloser Abgründe. Vergnügte Elegien (ein Genre, das zu diesem Zweck eigens erfunden werden musste) führen den Beweis: Schlimmes kann durchaus bekömmlich sein – je nachdem, wie man es anrichtet.
Die Quellen, aus denen diese etwas anderen Stimmungslieder schöpfen, sind dunkel. Dramatis personae: eine Puppe im Garten, eine Skulptur von Barlach, die Kinder einer geläuterten Hexe im Linienbus, Mops und Bienenstich. Was sich in den Augen dieser Figuren spiegelt wie die Lichter vorbeihuschender Fahrzeuge bei Nacht, erreicht uns nur als dumpfe Ahnung. Mediale Katastrophen verstauben auf Wiedervorlage.

„Es ist ein großer Abend des blitzenden Wortwitzes und der schillernden Moll-Melodien. […] Himmlisches Sentiment trifft irdische Lakonie.“ Der Tagesspiegel

„Hintergründig, schwarzhumorig, anspielungsreich […] sprachlich grandios […] ein musikalischer Alleskönner!“ Andreas Göbel im RBB Kulturradio

1975 geboren und aufgewachsen in Ostwestfalen, Lippe, startet Sebastian Krämer seine Karriere bereits während der Schulzeit. Anfang der Neunziger wird er Schüler von Christof Stählin in der Akademie für Poesie und Musik SAGO.
Seit 1996 lebt Sebastian Krämer in Berlin. Der Chansonnier erhielt 2021 den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik, 2020 den Bayrischen Kabarettpreis, 2017 den Musikautorenpreis der GEMA in der Sparte Text Musikkabarett, 2012 den Deutschen Kabarettpreis für seinen „subtil-boshaften Humor, verpackt in wunderschöne Melodien“ und 2009 den Deutschen Kleinkunstpreis für Chanson. Von 2001 bis 2007 war er auch Teil der Poetry-Slam Szene und konnte die Deutschen Meisterschaften im Einzel zweifach für sich entscheiden. Als Chansonnier ist er mit eigenen Programmen auf Tour, kooperiert aber auch immer wieder mit Kollegen wie Marco Tschirpke oder Timo Brunke. Im Berliner Zebrano- Theater ist er Gastgeber der monatlichen Veranstaltungsreihe „Club Genie und Wahnsinn“ sowie festes Mitglied der Lesebühne „Dienstagspropheten“. 2018 feierte er sein fünfundzwanzigjähriges Bühnenjubiläum.

Auszeichnungen (Auswahl):
Jahrespreis vom Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2021 Bayrischer Kabarettpreis 2020
Deutscher Musikautorenpreis (Gema) 2017
Deutsch-Französischer Chansonpreis 2017
Deutscher Kabarettpreis (Sonderpreis) 2012
Deutscher Kleinkunstpreis (Chanson) 2009 German-International-Poetry-Slam-Champion (Einzel) 2001 + 2003
1. Preis Bundeswettbewerb Gesang (Chanson) 2003