Datum & Uhrzeit

Datum 28. August 2021
Beginn 20:00
Kasse 19:00

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Roger Hanschel & String Thing

Der Komponist und Saxophonist Roger Hanschel, der einst (vor 40 Jahren) die Kölner Saxophon Mafia als ein virtuoses reines Saxophon Ensemble mitgründete, hat in den letzten Jahren häufiger mit klassischen Streichquartetten zusammengearbeitet. Die Kombination mit dem improvisierenden String Thing führt ihn gewissermaßen zurück zum jazzigen Teil seiner Wurzeln.


Roger Hanschel & String Thing
Roger Hanschel – Saxophon
Nicola Kruse – Violine
Ingmar Meissner – Violine
Gunther Tiedemann – Violoncello
Jens Piezunka – Bass

Roger Hanschel (WDR Jazzpreis 2018) hat als Komponist und Saxofonist bereits zwei CDs mit Streichquartetten (Auryn Quartett, Frankfurt Contemporary Quartet) veröffentlicht. Um seiner Zusammenarbeit mit Streichquartetten eine weitere – nun jazzige – Farbe hinzuzufügen, und um eine Trilogie abzuschließen, hat sich Hanschel an das Jazzstreichquartett String Thing gewandt, das zu den Streicher-Pionieren im Bereich improvisierter Musik und Groove in Deutschland zählt und in seiner Gründungsphase vor 30 Jahren Mitglieder des Arcado String Trio oder des Turtle Island Quartet zu seinen Mentoren zählte. Die Streichquartett-Farbe wird hier darüber hinaus durch den Kontrabass erweitert. Neben der Jazzfarbe fließt auch Roger Hanschels Erfahrung mit indischer Musik in seine Kompositionen ein – etwa in Form von Tihais (dreimal wiederkehrende rhythmische Muster) und auf harmonische Weise gedeuteter indischer Skalen.

„Seit langem gilt Roger Hanschel als Vertreter eines Saxophonspiels, das, ausgehend vom Jazz, sich weit über die eigenen Genregrenzen hinaus entwickelte. Sein warmer und klarer Ton, sein Verständnis für komplexe Rhythmen und schließlich seine eigenen Kompositionen führten dazu, daß man mit der Musik von Roger Hanschel inzwischen eine deutliche Vorstellung verbindet. Wie kaum ein anderer vermag er es, sich zu anderen Musikgattungen hin zu bewegen, ohne dabei in oberflächliche Attitüden abzugleiten, wie es beim sogenannten Cross-Over oft der Fall ist. Seine musikalischen Bewegungen setzen tiefer an und sind dabei zugleich natürlicher.“ (Emmerich Hörmann)

Das Jazzstreichquartett String Thing macht seit 1989 durch zahlreiche CDs, Goethe-Institut-Konzerte (China,Japan, Marokko, Bulgarien, West-Afrika, Pakistan) und Preise auf sich aufmerksam und war zu Gast beim FIFA World Congress Marrakesh/Marokko, den Leverkusener Jazztagen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Bregenzer Festspielen und vielen anderen Festivals. Es entstanden zahlreiche Produktionen mit WDR, NDR, BR, RBB u.a.

Nicola Kruse
… ist Geigerin, Komponistin und Improvisatorin für unterschiedlichste Ensembles aus den Bereichen Jazz, zeitgenössische Musik, freie Improvisation und Klassik. Um ihrer eigenen Klangsprache Rahmen und Ausdrucksmöglichkeiten zu verschaffen, hat sie viele Ensembles und Initiativen mit ins Leben gerufen – TonArt Streichquartett, Timaion, X-Tensions. Schon während des Studiums (Klassik und Jazz) an der Hamburger Musikhochschule gründete sie STRING THING zusammen mit Mike Rutledge, um unterschiedliche zeitgenössische Einflüsse und Jazz mit dem Streichquartettklang zu verbinden. Es folgten CD-, TV-, Rundfunk- und Theaterproduktionen, Touren in viele Länder und die immer neue musikalische Auseinandersetzung mit den so gewonnen Eindrücken. Als Gast auf der Bühne und im Studio arbeitete sie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und mit der Hamburg Concert Band, Anthony Braxton, Vinko Globokar, Butch Morris, Carla Bley, Fred Frith, Tim Bendzko u.a. Sie ist Autorin und Dozentin mit Veröffentlichungen bei Breitkopf & Härtel und MicNic-Edition.

Ingmar Meissner
… liebt seine Geige und das, wo sie hierzulande herkommt: die Klassik. Deshalb hat er an der Musikhochschule in Hannover studiert. In seinem Kopf hatte aber schon immer mehr Platz, als der Klang der klassischen Geige. Deshalb trug er regelmäßig Erspartes und Erspieltes zum Musikalienfachhandel und kam mit Instrumentarium wieder heraus. Nach Jazzgeigenstudien an der Kölner Musikhochschule sieht man ihn auf der Bühne nun auch an Keyboards, Gitarre, Bass, Percussion und Elektronik. Diese Klangerfahrungen liefern regelmäßige Rückkopplungen für sein Geigen- und Bratschenspiel und machen ihn zum idealen Teilhaber von STRING THING. Neben weiteren eigenen Projekten war er für andere Musiker gern gesehener Gast auf der Kammermusik- oder Stadionbühne und im Studio: Lokal Heroes (Folk Rock), Dagmar Lay D. (Country), Fred Kellner und die famosen Soul Sisters (Soul), Wester Experience All Star Band, Stefan Michalke (zeitg. Jazz) , Capella und Camerata Instrumentalis (Alte Musik).
www.ingmarmeissner.de

Gunther Tiedemann
… erfreut sich als Cellist vor allem an Projekten, an denen er auch an der Musik unter der Haube schrauben kann. Selbst früh inspiriert durch Ensembles wie das Rockstreichorchester der Musikschule Mönchengladbach, leitet er heute “Celloversum”-Projekte mit der RMS Cello Big Band und hat einen Lehrauftrag für Streicher Bigband und Pop-Kammermusik an der Kölner Musikhochschule. Am Gunther Tiedemann – David Plate Duo, “Kreuzüber Bach”-Programmen mit Michael Villmow, STRING THING und anderen eigenen Projekten schätzt er den Austausch mit befreundeten Instrumentalisten, Komponisten und Improvisatoren und das Wachsen an neuen Impulsen. Als Cellist und Ensembleleiter arbeitete er u.a. mit Ernst Reijseger, Roger Hanschel, Markus Stockhausen und der Deutschen Streicherphilharmonie zusammen. Auftritte im In- und Ausland, CD-, TV-, Rundfunk und Theaterproduktionen sowie seine Tätigkeit als Dozent und Autor bilden ein abwechslungsreiches musikalisches Leben.
www.gunther-tiedemann.de

Jens Piezunka
… hat sich vom Cello nach unten vorgearbeitet und liefert nun am Bass beeindruckende tiefe und hohe Frequenzen für Ensembles wie ContiNuum, Tri-au-Lait oder das Marama Trio. Er liebt es, als Instrumentalist und Komponist musikalische Bilder entstehen zu lassen – eine Qualität, die bei STRING THING gut aufgehoben ist, und auch seine Begeisterung für Theatermusik erklärt. Nach seinen Musikstudien in Oldenburg, Hilversum und Bremen holte er sich weitere Inspiration von Renault Garcia-Fons, Gary Peacock, John Patitucci und anderen. Seine Erfahrungen als Sänger, Ensembleleiter, Autor und Dozent ergänzen seinen Blick auf die Musik.