Datum & Uhrzeit

Datum 30. April 2019
Beginn 20:00
Kasse 19:00

musica assoluta

musica assoluta um den Komponisten und Dirigenten Thorsten Encke gehört zu den programmatisch einfallsreichsten Ensembles der gegenwärtigen Orchesterszene und ist immer wieder gern gesehener Gast im Sendesaal. Heute präsentiert es sein neues Programm Pulse of Nature


„pulse of nature“
Puls des Lebens, am Puls der Zeit

Mit musica assoluta die DNA unseres Daseins ergründen –

Programm:
Steve Reich (*1966)
Pulse (2015) für Ensemble
Olivier Messiaen (1908-1992)
Abîme des Oiseaux (1940/41) für Klarinette solo
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Aria de la Pastorale BWV 590
Thorsten Encke (*1966)
Impulse-Motion (2016) für Klarinette solo und zwei Echo Klarinetten
Johann Sebastian Bach
Andante BWV 979
Steve Reich
Radio Rewrite (2012) für Ensemble

musica assoluta
Ishay Lantner – Klarinette
Thorsten Encke – Dirigent

Ein 16-jähriges Mädchen aus Schweden ist derzeit beinahe täglich in den Nachrichten präsent, die junge Generation geht freitags teils gegen heftigen Widerstand auf Demonstrationen statt in die Schule – das Thema Klimawandel und Umweltschutz hat endlich die ganze Welt aufgerüttelt. Und doch scheinen wir Menschen, gerade wir geschäftigen „Erwachsenen“ der westlichen Welt, oft längst den Kontakt verloren zu haben zu dieser Lebensgrundlage Natur, die es so dringend zu retten gilt.
Kennen wir noch unsere innere Natur, haben wir ein ausgeprägtes Körpergefühl, eine gesunde Intuition? Hören wir auf die Rhythmen der äußeren Natur, oder nehmen wir im ganzjährigen Überfluss den immer unberechenbarer erscheinenden Wechsel der Jahreszeiten gleichgültig als selbstverständlich hin?

Durch alle Epochen haben sich Komponisten durch die Natur inspirieren lassen, sei es durch eine besondere Ausstrahlung bestimmter Orte und Landschaften oder durch ihre ungekünstelten Klänge und Geräusche, die zum Nachahmen in Noten einladen. Das Hannoveraner Ensemble musica assoluta unter der Leitung seines Gründers Thorsten Encke begibt sich auf die Suche nach dem Kernwesen dieser Natur, ihren Zyklen und Gesetzen, dem Pulsieren im Inneren und der Vielfalt im Äußeren. Wir können uns also mitnehmen lassen auf eine abwechslungsreiche Reise: von Johann Sebastian Bach, der in seiner „Pastorale“ Verbindungen zwischen ländlicher Idylle und religiöser Zahlensymbolik knüpfte, über Olivier Messiaen, der 1940 als Kriegsgefangener in Görlitz den Vögeln auf die Schnäbel schaute und diese Naturlaute eindrucksvoll in ein mystisches Stimmungsfeld einfügte, bis hin zum Minimalisten Steve Reich, der uns in eine Meditation über mikroskopische Verwandlungen verfallen lässt – ähnlich graduell, wie sich innerhalb weniger Jahre ein Großteil der Zellen unseres Körpers erneuert, ohne dass wir es je bewusst wahrnehmen könnten –, bis hin zu einem Werk des Dirigenten des Abends, Thorsten Encke, das dieser aus Anlass der Entdeckung von Gravitationswellen komponierte. Von Vogelstimmen bis zum Klang des Alls also spannt das Programm einen großen atmosphärischen Bogen.

Dieses einzigartige Seh- und Hörerlebnis findet statt auf dem Planeten Erde,bei uns im atmosphärischen Sendesaal.

Ishay Lantner – Klarinette
Der Klarinettist Ishay Lantner spielte vier Jahre als erster Klarinettist im Israeli Chamber Orchestra, bevor er an die Hochschule für Musik und Theater Hannover ging, um bei Prof. Johannes Peitz zu studieren.
Er war Soloklarinettist des Ulster Orchestra und des Tel Aviv Soloists Ensemble und hatte ein Gastengagement als Soloklarinettist der Northern Sinfonia (England). Des Weiteren spielte er im Israel Philharmonic Orchestra, im Jerusalem Symphony Orchestra und in der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
Ishay Lantner war jahrelang Mitglied des West-Eastern Divan Orchestra, mit dem er unter der Leitung von Daniel Barenboim und Pierre Boulez konzertierte. Seit drei Jahren arbeitet er regelmäßig mit dem Ensemble der Berliner Philharmoniker zusammen.
Erste Preise gewann Ishay Lantner u.a. beim David Weber Wettbewerb und dem Solowettbewerb der Jerusalemer Musikakademie. Darüber hinaus war er Finalist beim International Music Competition auf Madeira.
Er gastierte bei Festivals wie dem Jerusalem International Chamber Music Festival, der Asian Music Biennale, den Niedersächsischen Musiktagen sowie beim Festival SPANNUNGEN in Heimbach.
Seit 2012 ist Ishay Lantner Soloklarinettist beim Philharmonischen Orchester Kiel.

Zum Ensemble musica assoluta
“Neugierig und exzellent”
Mut und Neugier, Leidenschaft und der Blick über die Grenzen des eigenen Horizontes hinaus: Mit einer Vielzahl ungewöhnlicher Konzerte beweist das in Hannover ansässige Orchester musica assoluta um den Komponisten und Dirigenten Thorsten Encke, dass Erneuerung in der Musik möglich ist. Erfrischend der Zugang der Musiker zu bekannten Werken, erfrischend die stete Suche des Ensembles nach außergewöhnlichem Repertoire und neuen Darstellungsformen – stilübergreifend, universell, modern.
Besetzt mit exzellenten, vielfach ausgezeichneten Musikern aus ganz Deutschland hat das Ensemble seine eigene Konzertreihe in Hannover gegründet, hat mit programmatischer Dichte und Unmittelbarkeit Furore gemacht und reagiert mit konsequenter Arbeit an Schulen und der Förderung von Nachwuchstalenten auf ein spürbares Bedürfnis nach einer Veränderung von Konzert- und Hörgepflogenheiten.
musica assoluta hat mit namhaften Solisten wie Isabelle Faust, Sharon Kam, Antje Weithaas, Benjamin Schmid und vielen anderen zusammengearbeitet und ist regelmäßiger Gast auf internationalen Festivals wie den Niedersächsischen Musiktagen, den KunstFestSpielen Herrenhausen, dem Klangbrücken Festival Hannover, sowie den Festivals jung.klasse.KLASSIK Braunschweig, Tonali Hamburg und International Mendelssohn Festival Hamburg. Stetig weitet das Ensemble seinen Wirkungskreis im internationalen Raum aus.
Rundfunk- und CD-Aufnahmen geben einen Eindruck von der programmatischen Vielseitigkeit und der exzellenten Spielqualität des Ensembles.

“Der Blickwinkel des Komponisten“
„Verboten ist nur, was Langeweile erzeugt.“ Diesen Rat gab Thorsten Encke, Komponist, Dirigent und künstlerischer Leiter von musica assoluta, in einem Interview allen, die mit dem Gedanken liebäugeln, sich auf das Erfinden von Musik zu verlegen. Im Jahr 2005 gewann er mit seinem 1. Streichquartett den hoch dotierten Kompositions-Wettbewerb des Pablo-Casals-Festivals im südfranzösischen Prades. Seitdem ist eine Vielzahl von Werken in allen Gattungen entstanden.

Als Dirigent profitiert er von dem Blickwinkel des Komponisten und dem tiefen Verständnis für musikalische Prozesse. Gemeinsam mit den Musikern seines Ensembles sucht er in der gespielten Musik, alt oder neu, die frische, unverbrauchte Gestalt: transparent, beweglich, persönlich – die Interpretationen sind voller Respekt dem Werk verpflichtet und gleichzeitig von der Überzeugung durchdrungen, dass die Vision des Komponisten für die Zuhörer lebendig werden muss.