Datum & Uhrzeit

Datum 17. September 2022
Beginn 20:00
Kasse 19:00

Julia Hülsmann Quartett

Das Quartett der Pianistin Julia Hülsmann kommt in den Sendesaal für ein release concert seiner brandneuen CD The Next Door, die neben Kompositionsbeiträgen aller Musiker wieder eine Coverversion enthält, diesmal Sometimes It Snows In April von Prince.


Julia Hülsmann Quartett
Julia Hülsmann
– Klavier
Uli Kempendorff – Tenorsaxophon
Marc Muellbauer – Kontrabass
Heinrich Köbberling – Schlagzeug

Das Julia Hülsmann Trio hat seit fast 20 Jahren den zeitgenössischen Jazz Deutschlands wesentlich geprägt mit seinem essentiellen und herrlich offenen Stil. Seit Sooner And Later, dem siebten Album bei ECM, hat sich das Trio mit dem Saxophonisten Uli Kempendorff zum Quartett erweitert. Mit seinen eigenen Formationen eher in der Avantgarde zuhause, verbieten jedoch Kempendorffs offener Geist und seine Neugier jedes Schubladendenken und jede Einordnung. Er ergänzt das Trio mit der kantigen und herben Schönheit seines Tons so gut, dass man meinen könnte, dieses Quartett hat schon immer so bestanden.
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Julia Hülsmann, 1968 in Bonn geboren, spielt seit ihrem elften Lebensjahr Klavier. Ihre erste Band gründete sie mit sechzehn Jahren. 1991 zog sie nach Berlin, um an der Universität der Künste zu studieren. Zu ihren Dozenten zählten u.a. Walter Norris, Aki Takase, David Friedman und Jerry Granelli. Mit einem Stipendium des Berliner Senats ging sie Anfang 2000 nach New York und vertiefte ihre Studien dort bei Richie Beirach, Maria Schneider, Gil Goldstein und Jane Ira Bloom. Heute hat sie selbst Lehraufträge an der Universität der Künste in Berlin und der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Obwohl sie vor allem auf die Arbeit mit ihrem eigenen Trio mit Marc Muellbauer und Heinrich Köbberling fokussiert ist, findet Julia Hülsmann auch Zeit für andere Projekte. Seit 1992 hat sie Kontakt zum Bundesjugendjazzorchesters (BuJazzO), für das sie zuletzt 2009 eine selbst geschriebene Suite arrangierte. Mit dem Gitarristen Marc Sinan nahm sie im selben Jahr für ECM das Album “Fasil” auf. Außerdem begleitete sie die Sängerin Céline Rudolph 2006 bei ihrem Projekt “Lisboa – Maputo – Berlin”.

Bassist Marc Muellbauer kam 1968 in London zur Welt, lebt aber seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland. Nach einem Studium an der Folkwang-Hochschule in Duisburg, ging er 1996 nach Berlin, um bei Michael Wolf an der Universität der Künste weiterzustudieren. Dort gründete er 2000 seine neunköfige Band Kaleidoscope. Muellbauer hat mit dem Ensemble United Berlin schon zeitgenössische klassische Musik gespielt und mit dem Quintett Yira Yira argentinische Tangos. Darüber hinaus war und ist er noch in einer Reihe anderer Jazzformationen aktiv. An der Berliner Hanns-Eisler-Hochschule für Musik ist er seit 1998 Dozent für Kontrabass.

Schlagzeuger Heinrich Köbberling, 1967 im hessischen Bad Arolsen geboren, studierte in Hamburg und an der New School in New York. Er hat unter anderem schon mit Aki Takase, Richie Beirach, Gary Peacock und Ernie Watts zusammengearbeitet und war an der Einspielung von rund 50 Jazzalben beteiligt. 1997 nahm er mit Bassist Marc Johnson und Gitarrist Ben Monder unter dem Titel “Pisces” sein bislang einziges Album als Leader auf. Köbberling ist heute außerdem noch Mitglied der Post-Techno/House-Band 8doogymoto und unterrichtet an der Musikhochschule in Leipzig Schlagzeug.

Uli Kempendorff, 1981 in Berlin geboren, studierte an der HfM »Hanns Eisler« Berlin und in New York am City College Saxophon und Improvisation. Kempendorffs Arbeit ist auf gut zwei Dutzend CDs, Schallplatten und Rundfunkmitschnitten dokumentiert. Neben seinen eigenen Projekten »Field« (seit 2018 mit Christopher Dell, Peter Bruun und Jonas Westergaard) und »Yellow Bird« (eine Modern-Roots-Band mit ehemals Lucia Cadotsch, Manon Kahle und Ronny Graupe) ist und war Uli Kempendorff aktiv in Gruppen mit u.a. Benjamin Weidekamp, Felix Henkelhausen, Tobias Delius, Rudi Mahall, Wanja Slavin, Markus Pesonen, Janning Trumann, Pablo Held, Mike Pride, Christian Weber; er spielte mit SEEED, Rolf Kühn, Jimi Tenor und ‚Little‘ Jimmy Scott.
Konzerte und Lehre führten ihn durch viele Länder Europas, nach Afrika, Mexiko, Kanada, die USA und Südamerika. Kempendorff war 2006/07 als DAAD-Jahres-Stipendiat in New York City und 2014 als Stipendiat der Alfred-Köchlin-Stiftung einen Monat lang Ateliergast in der Stadtmühle Willisau (Schweiz).
Ausserdem war er Gründungsmitglied und Vorsitzender der IG Jazz Berlin, im Sprecherkreis der Koalition der Freien Szene und als solcher von 2012 bis 2016 in der Kulturpolitik des Landes und des Bundes aktiv.