Datum & Uhrzeit

Datum 16. September 2019
Beginn 20:00
Kasse 19:00

ECM 50 recital: Anja Lechner/Pablo Marquez

Mit diesem Konzert beginnen wir eine Reihe mit dem Titel ECM 50 recitals zum 50-jährigen Bestehen von ECM, einem der wegweisenden europäischen Plattenlabels. Den Anfang macht die Cellistin Anja Lechner, die dem Label seit vielen Jahren verbunden ist. Ihr Duo mit dem argentinischen Gitarristen Pablo Márquez stellt Werke von Franz Schubert und Friedrich Burgmüller vor.


Franz Schubert: Die Nacht
Anja Lechner – Violoncello
Pablo Marquez – Gitarre

Seit vielen Jahren spielen die deutsche Cellistin Anja Lechner und der argentinische Gitarrist Pablo Márquez zusammen, mit ungewöhnlichen Konzertprogrammen und neuem Repertoire für Violoncello und Gitarre. Die gemeinsame Liebe zum Genre Lied und zur Musik von Franz Schubert wies den Weg zum vorliegenden Programm, das im Herbst 2018 bei ECM Records erschienen ist.
2003, beim ersten  Treffen im Rahmen eines Festivals in L’Abbaye de Royaumont nahe Paris, kam es zu einer inspirierenden Zusammenarbeit, bei der die beiden Musiker viele musikalische Gemeinsamkeiten entdeckten. Ihre individuelle Vielseitigkeit, ihre musikalische Vorliebe zu der Musik verschiedener Kulturen verbindet sie ebenso wie die Neugier auf neue Klänge. Mit eigenen Transkriptionen sowie  Uraufführungen sind sie dabei das Repertoire für Cello und Gitarre immer mehr zu erweitern.
Im 19. Jahrhundert herrschte die weitverbreitete Tradition, Lieder mit der Gitarre zu begleiten. Über dreißig von Franz Schuberts Liedern – einschließlich Nacht und Träume – wurden schon zu Lebzeiten des Komponisten von mehreren Verlagen mit Gitarre veröffentlicht. Die hier zu hörenden Lieder (mit Ausnahme von Der Leiermann D.911 und der Romanze aus Rosamunde, die Anja Lechner und Pablo Márquez neu transkribiert haben) stammen alle aus einem Manuskript von Franz Xaver Schlechta von Wschehrd, der zum engsten Freundeskreis Franz Schuberts zählte.
Das Herzstück des Programms ist die Sonate in a-Moll D.821, benannt nach der Arpeggione, einem heute fast vergessenem Instrument – oder auch Guitare d’amour oder Bogengitarre. Die „Arpeggione Sonate“ wird gewöhnlich auf dem Violoncello gespielt und der originale Klavierpart eignet sich, durch seine schwebende Durchlässigkeit, auch für die Gitarre besonders gut. In der Zwiesprache mit dem Cello entsteht so eine äußerst intime Klangsprache.
Wie ein Echo auf den Geist der Musik von Franz Schubert, wirken die wunderbaren, melancholischen Trois Nocturnes für Cello und Gitarre von Friedrich Burgmüller (1806-1874).

Biografien:
Anja Lechner
…verfügt ungeachtet ihrer klassischen Ausbildung, bei Heinrich Schiff und Janos Starker, über die Fähigkeit zur Improvisation. Eine Vielzahl verschiedener Kooperationen und Projekte mit Musikern fremder Kulturen, spiegelt ihr Talent zu einfühlsamer Interpretation und Improvisation wieder, ihr unverwechselbarer, warmer und klarer Ton bleibt dabei stets spürbar.
Das Spektrum von Anja Lechners Arbeit reicht von solistischen Auftritten mit Orchestern oder ganz allein, über kammermusikalische Projekte bei denen sie gerne alte und neue Musik gegenüberstellt.
Konzertreisen und Festivalauftritte führten sie durch Europa, Lateinamerika, USA, Korea, China,  Armenien und den Iran.
Anja Lechner hat viele ihr gewidmeter Werke uraufgeführt, von Komponisten wie Valentin Silvestrov, Tigran Mansurian, Tõnu Kõrvits, Zad Moultaka oder Dino Saluzzi. Bei ECM hat sie mehr als zwanzig Aufnahmen eingespielt, u.a. mit dem Tallinn Chamber Orchestra unter dem Dirigenten Tõnu Kaljuste, der Amsterdam Sinfonietta, der Geigerin Patricia Kopatchinskaja, dem Rosamunde Quartett, dem argentinischen Bandoneon Meister Dino Saluzzi, dem Tarkovsky Quartet und dem französischen Pianisten François Couturier.
Anja Lechner lebt und unterrichtet in München.

Pablo Márquez
Der argentinische Gitarrist Pablo Márquez ist einer der aussergewöhnlichsten Künstlerpersönlichkeiten der klassichen Gitarre. Seine Klangkultur und die enorme stilistische Bandbreite seiner tiefgehenden Interpretationen machen jeder seiner Konzerte zu einem besonderes Erlebnis.

Nach dem Gewinn mehrerer bedeutender internationaler Wettbewerbe startete er eine Karriere als Solist und Kammermusiker. Er konzertiert regelmässig in den grossen Konzertsälen auf der ganzen Welt wie zum Beispiel dem Concertgebouw Amsterdam, dem Teatro Colón Buenos Aires, dem Herkulessaal in München oder der Philharmonie Paris.

Pablo Márquez arbeitete mit einigen der grossten Komponisten unserer Zeit zusammen, darunter Luciano Berio, György Kurtág und Mauricio Kagel. 2007 veröffentlichte ECM New Series seine Einspielung Musica del Delphin mit Musik von Luys de Narváez als erste klassische Gitarren-CD dieses angesehenen Labels, die weltweit Aufsehen erregte. Seine Aufnahmen erhielten reihenweise Auszeichnungen und Preise wie den Grand Prix du Disque, den italienischen Amadeus-Preis, den RTL Classique d’Or oder die Auszeichnung « Beste Einspielung Alter Musik » der Neue Musik Zeitung.

Er ist nicht nur ein gefragter Virtuose, sondern ausserdem einer der bedeutendsten Lehrer der Gegenwart. Seine Ausbildungsklasse an der Musik-Akademie Basel ist eine der angesehensten weltweit.